Niedrigwasser-Informationsdienst Bayern

Niedrigwasser-Lagebericht Bayern

Ausgegeben am 24.11.15, 11:30 Uhr

45 Prozent der bayerischen Grundwassermessstellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. Bei den Fließgewässern werden insbesondere in Südostbayern noch niedrige Abflüsse registriert.

Witterung:
Der Niederschlag summierte sich im hydrologischen Sommerhalbjahr auf 539 mm in Südbayern (80 % vom Mittel 1981-2010) und 283 mm in Nordbayern (63 % vom Mittel). In Nordbayern sind seit Februar neun Monate in Folge zu trocken, aber nach den ergiebigen Niederschlägen der letzten Woche, wird der November 2015 nun zu nass ausfallen. Die polare Luftmassenzufuhr der letzten Tage hat die Höchsttemperaturen der Luft auf 4 °C sinken lassen.

Fließgewässer:
Die ergiebigen Niederschläge der letzten Tage haben in weiten Teilen Bayerns zu deutlichen Anstiegen der Abflüsse an den gewässerkundlichen Pegeln geführt und die Niedrigwasserperiode großteils zunächst beendet. Niedrige Abflüsse werden derzeit noch im Südosten registriert.

Speicher und Seen:
Die Regenfälle in der 47. KW führten zu steigenden Seepegeln aller bayerischen Talsperren. Der Rothsee wird bedarfgemäß, mit Hilfe des Wassers aus dem Donau-Main Kanal, bewirtschaftet. Altmühlwasser kann aufgrund der noch immer niedrigen Pegelstände in der Altmühl, unterhalb von Gunzenhausen, nicht in den Brombachsee übergeleitet werden. Der Große Brombachsee ist im Niedrigwasserbereich, gibt aber kontinuierlich Wasser an das Maingebiet ab. Der Rothsee beteiligt sich mit 1,58 m³/s an der Überleitung. Die Entnahme von Wasser aus der Donau ist möglich, da der Pegel bei Donauwinzer derzeit bei 344,0 m³/s liegt. Die Betriebsräume an den Trinkwassertalsperren sind ebenfalls leicht gestiegen. Die Versorgung der Wasseraufbereitungsanlagen ist weiterhin langfristig sichergestellt. Auch an den Seen sind die Wasserstände infolge der Niederschläge angestiegen. Im Südosten werden aber noch niedrige, z. T. sehr niedrige Wasserstände verzeichnet.

Grundwasserstände:
Das Grundwasser zeigte eine deutliche Reaktion auf die teils ergiebigen Niederschläge der letzten Tage. Dabei reagierten vornehmlich die fließgewässernahen Messstellen. So ist bayernweit die Anzahl der Messstellen mit niedrigen und sehr niedrigen Werten stark zurückgegangen. Aktuell weisen in Bayern rund 45% (Vorwoche 73%) der im oberen Grundwasserstockwerk gelegenen Grundwassermessstellen und Quellen des Niedrigwasserinformationsdienstes niedrige und sehr niedrige Werte auf. In den tieferen Stockwerken sind an 63% (Vorwoche 73%) der Messstellen niedrige bzw. sehr niedrige Grundwasserstände zu beobachten. An etlichen Messstellen ist nach einem deutlichen Anstieg des Grundwasserstandes inzwischen wieder ein Absinken zu beobachten. Daher ist davon auszugehen, das im Laufe der nächsten Woche die Zahl der niedrigen und sehr niedrigen Messstellen wieder zunehmen wird.

Wasserqualität Fließgewässer:
An den bayerischen Flüssen werden derzeit keine gewässerökologischen Beeinträchtigungen registriert.

Wasserqualität Seen:
Das Ende der sommerlichen Wärmeperiode brachte endgültige Entspannung bei den Seetemperaturen, die jetzt im für die Jahreszeit normalen Bereich liegen. Die ökologische Situation an den großen Seen zeigt keine Besonderheiten. Weiterhin können an Kleinseen und Baggerseen vereinzelt stärkere Algenentwicklungen auftreten, was auch im Herbst keine Besonderheit darstellt.

Ausblick:
Laut Aussagen des Deutschen Wetterdienstes wird die Zufuhr polarer Kaltluft weiter anhalten und eingelagerte Tiefausläufer bringen zeitweilig geringe Schnee- und Schneeregenfälle. Ab dem Wochenende wird wieder eine Westwetterlage wetterwirksam. Da sich die Niedrigwassersituation deutlich entspannt hat, ist dies, bis zu einer Lageänderung, der vorläufig letzte Bericht.

Symbolzurück