Niedrigwasser-Informationsdienst Bayern

Niedrigwasser-Lagebericht Bayern

Ausgegeben am 27.10.15, 10:00 Uhr

Rund 60 Prozent der bayerischen Grundwassermessstellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. Bei den Fließgewässern werden nördlich der Donau und in Niederbayern vielfach auch sehr niedrige Abflüsse registriert.

Witterung:
Der Niederschlag summiert sich im hydrologischen Sommerhalbjahr bisher (01.05. bis 26.10.2015) auf 540 mm in Südbayern (82 % vom Mittel 1981-2010) und 281 mm in Nordbayern (64 % vom Mittel). In Nordbayern sind nun acht Monate hintereinander „zu trocken“ und auch der Oktober wird diese Abfolge voraussichtlich weiter fortsetzen (bisher nur rund 44 mm). Die Höchsttemperaturen der Luft stiegen in den letzten sieben Tagen wieder, in Abhängigkeit von der Hochnebelauflösung, auf Werte um 17 °C.

Fließgewässer:
An den meisten gewässerkundlichen Pegeln in Bayern werden weiterhin niedrige Abflussverhältnisse registriert. Nördlich der Donau und in Niederbayern werden vielfach auch sehr niedrige Abflüsse verzeichnet, d.h. der langjährige mittlere Niedrigwasserabfluss wird unterschritten. An Rednitz und Regnitz werden die Abflüsse künstlich durch das Überleitungssystem erhöht. Da für die nächsten Tage kaum Niederschläge vorhergesagt werden, wird sich die Abflusssituation nicht wesentlich ändern.

Speicher und Seen:
Seit letzter Woche ist ein leichtes Fallen der Seepegel zu verzeichnen. Eine wesentliche Änderung ist aber nicht eingetreten. Der Rothsee wird zurzeit aus dem Donau-Main Kanal gespeist.
Altmühlwasser wird aufgrund der noch immer niedrigen Pegelstände in der Altmühl, unterhalb von Gunzenhausen, nicht in den Brombachsee übergeleitet. Der Große Brombachsee ist im Niedrigwasserbereich, gibt aber kontinuierlich Wasser an das Maingebiet ab. Der Rothsee beteiligt sich mit 8,0 m³/s an der Überleitung.
Die Entnahme von Wasser aus der Donau ist möglich. Die Betriebsräume an den Trinkwassertalsperren nehmen kontinuierlich ab, die Versorgung ist jedoch langfristig sichergestellt.
An den Seen im Südosten Bayerns sind z. T. niedrige und sehr niedrige Wasserstände zu verzeichnen.

Grundwasserstände:
Aktuell weisen in Bayern etwa 60% der im oberen Grundwasserstockwerk gelegenen Grundwassermessstellen und Quellen des Niedrigwasserinformationsdienstes niedrige und sehr niedrige Werte auf. Dies entspricht in etwa dem Niveau der Vorwoche. In den tieferen Stockwerken sind an 77% der Messstellen niedrige bzw. sehr niedrige Grundwasserstände zu beobachten. Hier ist die Anzahl der niedrigen und sehr niedrigen Messstellen im Vergleich zu Vorwoche wieder deutlich angestiegen. Die gefallenen Niederschläge der letzten Wochen haben im oberen Stockwerk zu einer leichten Entspannung der Niedrigwasserlage geführt. In den tieferen Stockwerken hat sich hingegen noch keine positive Auswirkung gezeigt.
Für die nächsten Tage ist trockenes Herbstwetter vorhergesagt. Daher ist mit gleichbleibenden oder leicht fallenden Grundwasserständen zu rechnen.

Wasserqualität Fließgewässer:
An den bayerischen Flüssen werden derzeit keine gewässerökologischen Beeinträchtigungen registriert.

Wasserqualität Seen:
Das Ende der sommerlichen Wärmeperiode brachte endgültige Entspannung bei den Seetemperaturen, die jetzt im für die Jahreszeit normalen Bereich liegen. Die ökologische Situation an den großen Seen zeigt keine Besonderheiten. Weiterhin können an Kleinseen und Baggerseen vereinzelt stärkere Algenentwicklungen auftreten, was auch im Herbst keine Besonderheit darstellt.

Ausblick:
Laut Aussagen des Deutschen Wetterdienstes sorgt ein blockierendes Hoch über Osteuropa bis Mitte nächster Woche für ruhiges Herbstwetter in Bayern. Eine kleinere Störung (Tief über Norditalien) soll am Mittwoch/Donnerstag (28./29.10.2015) geringe Niederschläge in Südbayern verursachen (5 bis 10 mm). Dadurch wird sich die Niedrigwassersituation kaum verändern.

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