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Niedrigwasser-Lagebericht Bayern
Ausgegeben am 14.06.23, 14:00 Uhr
Das Sommerhalbjahr startet zu trocken und die sogenannte Schafskälte bleibt aus. 39 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen und Quellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen 63 Prozent der Messstellen eine Niedrigwassersituation.
Witterung:
Nach dem in Nordbayern etwas zu nassen (104% vom Mittel 1971 bis 2000) und in Südbayern zu trockenen (90% vom Mittel) Winterhalbjahr, startet der Sommer zu trocken. So summiert sich der Niederschlag des bisherigen hydrologischen Sommerhalbjahres (01.05. bis 13.06.2023) für Nordbayern auf 43mm (41% vom Mittel 1971 bis 2000) und für Südbayern auf 119mm (74% vom Mittel), wobei es in der ersten Junihälfte weniger als 10mm in der Fläche geregnet hat (Abb. 1). Der Niederschlags-/Dürreindex (SPI) der letzten 90 Tage klassifiziert mäßig bis sehr trockene Verhältnisse für einige Gebiete nördlich der Donau. Mehrere mittel- und oberfränkische Wetterstationen (z.B. Weißenburg, Bamberg) verzeichnen eine mehr als 33-tägige Trockenperiode (längste Trockenperiode in der Messhistorie von Bamberg: 44 Tage im Jahr 2007).
In den letzten Wochen lagen die Hochdruckgebiete häufig über den Britischen Inseln oder über Skandinavien und daher gelangte trockene, warme Luft aus nordöstlichen Richtungen nach Bayern. Dies förderte die Verdunstung/Austrocknung und sorgte für eine überdurchschnittlich warme Witterung. Die derzeitige Zahl der Sommertage (Tageshöchsttemperatur mindestens 25°C) reicht von 1 (Hof), über 10 (München) bis 14 Tage (Regensburg) und liegt damit verbreitet um 3 bis 5 Tage über dem Mittel 1971 bis 2000 (Hof: zwei Tage weniger als im langjährigen Mittel).
Fließgewässer:
Derzeit werden in weiten Teilen Bayerns niedrige bis sehr niedrige Abflüsse registriert. Ca. 62% der Messstellen in Bayern zeigen für die Jahreszeit niedrige Abflussverhältnisse. An 17% der Messstellen werden aktuell Abflüsse unter dem langjährigen mittleren Niedrigwasserabfluss (MNQ) gemessen und als sehr niedrig eingestuft. Günstiger ist die Abflusssituation an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden.
Seen und Speicher:
An den Seen im Süden Bayerns besteht aktuell noch keine ausgeprägte Niedrigwassersituation. An ca. 17% der beobachteten Seen werden für die Jahreszeit niedrige Wasserstände beobachtet.
Die Betriebsräume der staatlichen Wasserspeicher mit Funktion der Niedrigwasseraufhöhung sind derzeit mit Ausnahme des Brombachsees (51%) zu über 90% gefüllt und können für die Niedrigwasseraufhöhung in Anspruch genommen werden.
An den vier Anlagen Ellertshäuser See, Eixendorfer See, Liebensteinspeicher und Trinkwassertalsperre Mauthaus werden aktuell weiterhin Baumaßnahmen durchgeführt, so dass dort keine bzw. nur sehr begrenzt Niedrigwasseraufhöhung erfolgen kann. Der Eixendorfer See ist für Sanierungen (Bau eines neuen Entnahmeturms) teilabgestaut. Der Liebensteinspeicher wurde für Brückenabrissarbeiten der Gemeinde Plößberg ebenfalls teilabgestaut, befindet sich jedoch wieder im Aufstau. Trotz des noch niederen Füllstandes kann der Regelbetrieb wieder aufgenommen werden. Der Ellertshäuser See wurde in 2021 für umfangreiche Sanierungsmaßnahmen komplett abgestaut (siehe auch: https://wwa-ellertshaeusersee.de). Der Wiederaufstau wurde im September 2022 begonnen. Über die Wintermonate füllte sich der Ellertshäuser See nun bis auf das Grundseeniveau.
Das Überleitungssystem Donau-Main kann derzeit über den Main-Donau-Kanal unter Mitwirkung des Rothsees das Maingebiet planmäßig mit Donauwasser versorgen.
Die Betriebsräume der Trinkwassertalsperren Mauthaus und Frauenau sind derzeit zur uneingeschränkten Wasserlieferung an die Fernwasserversorger mit rund 90% ausreichend gefüllt.
Grundwasserstände:
Während Anfang März 2023 an 66% der Messstellen noch niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände und Quellschüttungen registriert wurden, hatte sich die Situation auf Grund der teilweise sehr ergiebigen Niederschläge im März, April und zu Beginn des Mai entspannt. Mitte Mai wurden zwischenzeitlich noch an lediglich 20% der Messstellen niedrige oder sehr niedrige Werte gemessen. Hierbei handelte es sich primär um Messstellen in fließgewässerfernen Grundwasservorkommen mit mächtiger Überdeckung. Als Folge der Mitte Mai einsetzenden und weiter andauernden Trockenperiode hat sich die Grundwassersituation nun erwartungsgemäß erneut verschärft. In der Folge liegt der aktuelle Anteil von Messstellen mit niedrigen bzw. sehr niedrigen Messwerten bei rund 39% (Abb. 2). Nur in den Jahren 2022 und 2020 wurde dieser Wert mit jeweils rd. 45% zum selben Zeitpunkt noch übertroffen (2021: 33%, 2019: 25%, 2018: 25%).
In weiten Teilen Nordbayerns werden derzeit noch durchschnittliche Grundwasserstände und Quellschüttungen registriert. Von niedrigen Grundwasserverhältnissen betroffen sind hier vor allem Bereiche des unteren Mains, sowie die Grundwasservorkommen mit mehrheitlich großen Flurabständen bzw. unter mächtiger Grundwasserüberdeckung wie im Fränkischen Jura oder im Sandsteinkeuper. In Südbayern werden nun wieder vermehrt niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände registriert. Schwerpunkte bilden weiterhin die Grundwasservorkommen des Tertiär bzw. der Oberen Süßwassermolasse, die Münchner Schotterebene sowie verschiedene Vorkommen entlang der Fließgewässer.
Entwicklung der Grundwasserneubildung in den letzten Jahren:
Aufgrund der zu geringen Niederschläge der letzten Jahre weist die Grundwasserneubildung in Bayern seit 2003 ein mittleres jährliches Defizit von 16% auf. Durch die zuletzt gehäuft aufgetretenen Trockenjahre (2015, 2018, 2019, 2020, 2022) kann dieses Defizit nicht durch einzelne regenreiche Monate langfristig ausgeglichen werden. Insbesondere (Stark-) Niederschläge in hoher Menge und kurzer Dauer fließen auf ausgetrockneten Böden teilweise direkt wieder an der Oberfläche ab. In Kombination mit der hohen Pflanzenverdunstung im Sommerhalbjahr (Mai-Oktober) stehen die Niederschläge für eine Auffüllung der Grundwasservorräte daher nur zu einem vergleichsweise geringen Anteil zur Verfügung. Eine Verbesserung der Situation durch eine nachhaltige und flächendeckende Auffüllung auch in fließgewässerfernen Grundwasservorkommen, ist zum jetzigen Zeitpunkt mit hoher Wahrscheinlichkeit erst wieder frühestens durch ein außergewöhnlich niederschlagsreiches Winterhalbjahr 2023/24 (November bis April) möglich.
Entwicklung der Grundwasserstände in den tieferen Grundwasserstockwerken:
Die Grundwassermessstellen der tieferen Grundwasserstockwerke weisen bereits seit dem Trockenjahr 2015 mehrheitlich niedrige Grundwasserstände auf. Die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen beträgt derzeit rd. 63%. Besonders von niedrigen Grundwasserständen betroffen sind Messstellen des Jura, des mittelfränkischen Sandsteinkeupers sowie des Tertiärs zwischen Alpenvorland und Donau.
Gewässerökologie Fließgewässer und Seen:
Die gewässerökologische Situation in unseren Fließgewässern wird maßgeblich durch das Zusammenspiel von Wassertemperatur, Sauerstoff und Abfluss bzw. Wasserstand und Strömung bestimmt. Bisher liegen die Wassertemperaturen noch weitgehend in einem gewässerökologisch günstigen Bereich. Dagegen können angesichts der in Bayern inzwischen verbreiteten und langanhaltenden Niedrigwassersituation in vielen bayerischen Fließgewässern Auswirkungen auf die Fischfauna und die wirbellosen Kleinlebewesen nicht ausgeschlossen werden. Diese Nachteile äußern sich insbesondere in einer geringeren Lebensraumverfügbarkeit. So können sich beispielsweise Fläche und Funktionalität von Laichplätzen einiger Fischarten verringern.
Entwicklung in den Seen
Das Ökosystem der Seen wird maßgeblich von der Temperaturentwicklung im Jahresverlauf geprägt. Der Wechsel von warmen und kalten Jahreszeiten sichert die Sauerstoffversorgung des Tiefenwassers und die Nährstoffversorgung der Pflanzen und Tiere im Freiwasser. Während der Wintermonate konnte das sommerlich warme Wasser abkühlen, eine Zirkulation und damit Ausgleich der Sauerstoffdefizite in tieferen Wasserschichten wurde weitgehend ermöglicht. Die Situation hat sich dahingehend entspannt. Durch die Regenfälle in den vergangenen Monaten weisen die meisten Seen trotz momentaner Trockenheit noch einen Wasserstand im normalen Bereich auf. Den Wasserpflanzen im Uferbereich steht zurzeit noch entsprechend Feuchtigkeit zur Verfügung. Laichhabitate wie Wasserröhrichtbestände waren und sind für die Organismen in der Laichsaison erreichbar, die Schutzfunktion dieser Bereiche für Gelege, Vogelbrut, Jungfische und andere Tiere und Pflanzen ist vorhanden und kann genutzt werden. Die zurzeit schnell sinkenden Wasserstände können die Situation jedoch rapide verschlechtern. Junge Vegetation, Gelege und Jungtiere sind besonders empfindlich gegenüber Austrocknung. Konkrete Auswirkungen der seit Jahren immer wieder auftretenden, teils langanhaltenden Trockenphasen auf Flora und Fauna der Uferzone können nur durch kontinuierliche Beobachtungen und Untersuchungen auch in den folgenden Jahren erkannt werden.
Ausblick:
Die derzeitige Trendvorhersage des Deutschen Wetterdienstes prognostiziert bis Mitte Juli jeweils vier zu trockene und zu warme Wochen. Diese Einstufungen ergeben sich aus dem Vergleich mit dem Referenzzeitraum 2003 bis 2022. Daher wird sich die Niedrigwasserlage ausweiten.
Witterung:
Nach dem in Nordbayern etwas zu nassen (104% vom Mittel 1971 bis 2000) und in Südbayern zu trockenen (90% vom Mittel) Winterhalbjahr, startet der Sommer zu trocken. So summiert sich der Niederschlag des bisherigen hydrologischen Sommerhalbjahres (01.05. bis 13.06.2023) für Nordbayern auf 43mm (41% vom Mittel 1971 bis 2000) und für Südbayern auf 119mm (74% vom Mittel), wobei es in der ersten Junihälfte weniger als 10mm in der Fläche geregnet hat (Abb. 1). Der Niederschlags-/Dürreindex (SPI) der letzten 90 Tage klassifiziert mäßig bis sehr trockene Verhältnisse für einige Gebiete nördlich der Donau. Mehrere mittel- und oberfränkische Wetterstationen (z.B. Weißenburg, Bamberg) verzeichnen eine mehr als 33-tägige Trockenperiode (längste Trockenperiode in der Messhistorie von Bamberg: 44 Tage im Jahr 2007).
In den letzten Wochen lagen die Hochdruckgebiete häufig über den Britischen Inseln oder über Skandinavien und daher gelangte trockene, warme Luft aus nordöstlichen Richtungen nach Bayern. Dies förderte die Verdunstung/Austrocknung und sorgte für eine überdurchschnittlich warme Witterung. Die derzeitige Zahl der Sommertage (Tageshöchsttemperatur mindestens 25°C) reicht von 1 (Hof), über 10 (München) bis 14 Tage (Regensburg) und liegt damit verbreitet um 3 bis 5 Tage über dem Mittel 1971 bis 2000 (Hof: zwei Tage weniger als im langjährigen Mittel).
Fließgewässer:
Derzeit werden in weiten Teilen Bayerns niedrige bis sehr niedrige Abflüsse registriert. Ca. 62% der Messstellen in Bayern zeigen für die Jahreszeit niedrige Abflussverhältnisse. An 17% der Messstellen werden aktuell Abflüsse unter dem langjährigen mittleren Niedrigwasserabfluss (MNQ) gemessen und als sehr niedrig eingestuft. Günstiger ist die Abflusssituation an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden.
Seen und Speicher:
An den Seen im Süden Bayerns besteht aktuell noch keine ausgeprägte Niedrigwassersituation. An ca. 17% der beobachteten Seen werden für die Jahreszeit niedrige Wasserstände beobachtet.
Die Betriebsräume der staatlichen Wasserspeicher mit Funktion der Niedrigwasseraufhöhung sind derzeit mit Ausnahme des Brombachsees (51%) zu über 90% gefüllt und können für die Niedrigwasseraufhöhung in Anspruch genommen werden.
An den vier Anlagen Ellertshäuser See, Eixendorfer See, Liebensteinspeicher und Trinkwassertalsperre Mauthaus werden aktuell weiterhin Baumaßnahmen durchgeführt, so dass dort keine bzw. nur sehr begrenzt Niedrigwasseraufhöhung erfolgen kann. Der Eixendorfer See ist für Sanierungen (Bau eines neuen Entnahmeturms) teilabgestaut. Der Liebensteinspeicher wurde für Brückenabrissarbeiten der Gemeinde Plößberg ebenfalls teilabgestaut, befindet sich jedoch wieder im Aufstau. Trotz des noch niederen Füllstandes kann der Regelbetrieb wieder aufgenommen werden. Der Ellertshäuser See wurde in 2021 für umfangreiche Sanierungsmaßnahmen komplett abgestaut (siehe auch: https://wwa-ellertshaeusersee.de). Der Wiederaufstau wurde im September 2022 begonnen. Über die Wintermonate füllte sich der Ellertshäuser See nun bis auf das Grundseeniveau.
Das Überleitungssystem Donau-Main kann derzeit über den Main-Donau-Kanal unter Mitwirkung des Rothsees das Maingebiet planmäßig mit Donauwasser versorgen.
Die Betriebsräume der Trinkwassertalsperren Mauthaus und Frauenau sind derzeit zur uneingeschränkten Wasserlieferung an die Fernwasserversorger mit rund 90% ausreichend gefüllt.
Grundwasserstände:
Während Anfang März 2023 an 66% der Messstellen noch niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände und Quellschüttungen registriert wurden, hatte sich die Situation auf Grund der teilweise sehr ergiebigen Niederschläge im März, April und zu Beginn des Mai entspannt. Mitte Mai wurden zwischenzeitlich noch an lediglich 20% der Messstellen niedrige oder sehr niedrige Werte gemessen. Hierbei handelte es sich primär um Messstellen in fließgewässerfernen Grundwasservorkommen mit mächtiger Überdeckung. Als Folge der Mitte Mai einsetzenden und weiter andauernden Trockenperiode hat sich die Grundwassersituation nun erwartungsgemäß erneut verschärft. In der Folge liegt der aktuelle Anteil von Messstellen mit niedrigen bzw. sehr niedrigen Messwerten bei rund 39% (Abb. 2). Nur in den Jahren 2022 und 2020 wurde dieser Wert mit jeweils rd. 45% zum selben Zeitpunkt noch übertroffen (2021: 33%, 2019: 25%, 2018: 25%).
In weiten Teilen Nordbayerns werden derzeit noch durchschnittliche Grundwasserstände und Quellschüttungen registriert. Von niedrigen Grundwasserverhältnissen betroffen sind hier vor allem Bereiche des unteren Mains, sowie die Grundwasservorkommen mit mehrheitlich großen Flurabständen bzw. unter mächtiger Grundwasserüberdeckung wie im Fränkischen Jura oder im Sandsteinkeuper. In Südbayern werden nun wieder vermehrt niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände registriert. Schwerpunkte bilden weiterhin die Grundwasservorkommen des Tertiär bzw. der Oberen Süßwassermolasse, die Münchner Schotterebene sowie verschiedene Vorkommen entlang der Fließgewässer.
Entwicklung der Grundwasserneubildung in den letzten Jahren:
Aufgrund der zu geringen Niederschläge der letzten Jahre weist die Grundwasserneubildung in Bayern seit 2003 ein mittleres jährliches Defizit von 16% auf. Durch die zuletzt gehäuft aufgetretenen Trockenjahre (2015, 2018, 2019, 2020, 2022) kann dieses Defizit nicht durch einzelne regenreiche Monate langfristig ausgeglichen werden. Insbesondere (Stark-) Niederschläge in hoher Menge und kurzer Dauer fließen auf ausgetrockneten Böden teilweise direkt wieder an der Oberfläche ab. In Kombination mit der hohen Pflanzenverdunstung im Sommerhalbjahr (Mai-Oktober) stehen die Niederschläge für eine Auffüllung der Grundwasservorräte daher nur zu einem vergleichsweise geringen Anteil zur Verfügung. Eine Verbesserung der Situation durch eine nachhaltige und flächendeckende Auffüllung auch in fließgewässerfernen Grundwasservorkommen, ist zum jetzigen Zeitpunkt mit hoher Wahrscheinlichkeit erst wieder frühestens durch ein außergewöhnlich niederschlagsreiches Winterhalbjahr 2023/24 (November bis April) möglich.
Entwicklung der Grundwasserstände in den tieferen Grundwasserstockwerken:
Die Grundwassermessstellen der tieferen Grundwasserstockwerke weisen bereits seit dem Trockenjahr 2015 mehrheitlich niedrige Grundwasserstände auf. Die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen beträgt derzeit rd. 63%. Besonders von niedrigen Grundwasserständen betroffen sind Messstellen des Jura, des mittelfränkischen Sandsteinkeupers sowie des Tertiärs zwischen Alpenvorland und Donau.
Gewässerökologie Fließgewässer und Seen:
Die gewässerökologische Situation in unseren Fließgewässern wird maßgeblich durch das Zusammenspiel von Wassertemperatur, Sauerstoff und Abfluss bzw. Wasserstand und Strömung bestimmt. Bisher liegen die Wassertemperaturen noch weitgehend in einem gewässerökologisch günstigen Bereich. Dagegen können angesichts der in Bayern inzwischen verbreiteten und langanhaltenden Niedrigwassersituation in vielen bayerischen Fließgewässern Auswirkungen auf die Fischfauna und die wirbellosen Kleinlebewesen nicht ausgeschlossen werden. Diese Nachteile äußern sich insbesondere in einer geringeren Lebensraumverfügbarkeit. So können sich beispielsweise Fläche und Funktionalität von Laichplätzen einiger Fischarten verringern.
Entwicklung in den Seen
Das Ökosystem der Seen wird maßgeblich von der Temperaturentwicklung im Jahresverlauf geprägt. Der Wechsel von warmen und kalten Jahreszeiten sichert die Sauerstoffversorgung des Tiefenwassers und die Nährstoffversorgung der Pflanzen und Tiere im Freiwasser. Während der Wintermonate konnte das sommerlich warme Wasser abkühlen, eine Zirkulation und damit Ausgleich der Sauerstoffdefizite in tieferen Wasserschichten wurde weitgehend ermöglicht. Die Situation hat sich dahingehend entspannt. Durch die Regenfälle in den vergangenen Monaten weisen die meisten Seen trotz momentaner Trockenheit noch einen Wasserstand im normalen Bereich auf. Den Wasserpflanzen im Uferbereich steht zurzeit noch entsprechend Feuchtigkeit zur Verfügung. Laichhabitate wie Wasserröhrichtbestände waren und sind für die Organismen in der Laichsaison erreichbar, die Schutzfunktion dieser Bereiche für Gelege, Vogelbrut, Jungfische und andere Tiere und Pflanzen ist vorhanden und kann genutzt werden. Die zurzeit schnell sinkenden Wasserstände können die Situation jedoch rapide verschlechtern. Junge Vegetation, Gelege und Jungtiere sind besonders empfindlich gegenüber Austrocknung. Konkrete Auswirkungen der seit Jahren immer wieder auftretenden, teils langanhaltenden Trockenphasen auf Flora und Fauna der Uferzone können nur durch kontinuierliche Beobachtungen und Untersuchungen auch in den folgenden Jahren erkannt werden.
Ausblick:
Die derzeitige Trendvorhersage des Deutschen Wetterdienstes prognostiziert bis Mitte Juli jeweils vier zu trockene und zu warme Wochen. Diese Einstufungen ergeben sich aus dem Vergleich mit dem Referenzzeitraum 2003 bis 2022. Daher wird sich die Niedrigwasserlage ausweiten.