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Niedrigwasser-Lagebericht Bayern
Ausgegeben am 02.03.23, 14:00 Uhr
Das bisherige Winterhalbjahr fällt zu trocken, zu warm und schneearm aus. 61 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen und Quellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen 71 Prozent der Messstellen eine Niedrigwassersituation.
Witterung:
Der Niederschlag des bisherigen hydrologischen Winterhalbjahres (01.11.2022 bis 28.02.2023) summiert sich für Nordbayern auf 224mm (87% vom Mittel 1971 bis 2000) und für Südbayern auf 220mm (75% vom Mittel). Im Winterverlauf fielen zeitweise stärkere Niederschläge in den Staulagen der nördlichen und östlichen Mittelgebirge und daher zeigt der Niederschlags-/Dürreindex (SPI) der letzten 90 Tage für diese Gebiete normale Verhältnisse. Bereiche des nördlichen Schwaben und des westlichen Mittelfrankens werden dagegen als sehr trocken klassifiziert. Der Blick auf die monatlichen Niederschlagsverhältnisse (Abb. 1) zeigt: Bis auf den durchschnittlichen nordbayerischen Februar 2023 fielen alle anderen bisherigen Wintermonate statistisch zu trocken aus. Die Temperaturbilanz Bayerns fällt noch extremer aus. Seit Oktober 2022 blieben alle Folgemonate zu warm – Oktober, November sowie Januar 2023 waren sogar deutlich zu warm (Überschreitungen des Monatsmittels 1971 bis 2000 um 2,6 bis 4,0 Grad). Auch die geringe Zahl der Eistage (Tagesmaximum der Lufttemperatur unter 0°C) belegt den bisher zu warmen Winter: Augsburg 13, München 11 und Hof 30 Eistage. Dies sind 14 bis 10 Tage weniger als im langjährigen Mittel. Die unterdurchschnittliche Zahl der bisherigen Schneetage (Tage mit einer Schneedecke größer oder gleich 1cm) ist eine ungünstige Ausgangslage für die weitere Grundwasserneubildung: Augsburg 12 [-28], Hof 37 [-27] und Oberstdorf 49 [-40] Schneetage [Abweichung vom Mittel 1971 bis 2000].
Fließgewässer:
Anfang März zeigen ca. 40% der Messstellen in Bayern für die Jahreszeit niedrige Abflussverhältnisse, sehr niedrige Abflüsse treten bisher jedoch kaum auf. Gewässer mit alpinem Einzugsgebiet am direkten Alpenrand, im Bereich der Mittelgebirge oder an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden, zeigen meist noch keine Niedrigwassertendenzen.
Seen und Speicher:
An ca. 30% der beobachteten Seen werden für die Jahreszeit niedrige Wasserstände beobachtet.
Die seit dem Herbst gefallenen Niederschläge sorgten überwiegend für einen Wiederanstieg in den Betriebsräumen der staatlichen Wasserspeicher mit Funktion der Niedrigwasseraufhöhung. Sie sind derzeit mit Ausnahme des Brombachsees (42%) zu über 80% gefüllt und können für die Niedrigwasseraufhöhung in Anspruch genommen werden.
An den vier Anlagen Ellertshäuser See, Eixendorfer See, Liebensteinspeicher und Trinkwassertalsperre Mauthaus werden aktuell weiterhin Baumaßnahmen durchgeführt, so dass dort keine bzw. nur sehr begrenzt Niedrigwasseraufhöhung erfolgen kann. Der Eixendorfer See ist für Sanierungen (Bau eines neuen Entnahmeturms) teilabgestaut. Der Liebensteinspeicher wurde für Brückenabrissarbeiten der Gemeinde Plößberg ebenfalls teilabgestaut, befindet sich jedoch wieder im Aufstau. Der Ellertshäuser See wurde in 2021 für umfangreiche Sanierungsmaßnahmen komplett abgestaut (siehe auch: https://wwa-ellertshaeusersee.de). Der Wiederaufstau wurde im September 2022 begonnen. Über die Wintermonate füllte sich der Ellertshäuser See nun bis auf das Grundseeniveau.
Die Hauptlast der Main-Donau-Überleitung trägt zur Zeit der mit Donauwasser gespeiste Rothsee. Der durch Altmühlwasser gespeiste Große Brombachsee leitet momentan 0,3m³/s in das Main-Einzugsgebiet ein.
Die Betriebsräume der Trinkwassertalsperren Mauthaus und Frauenau sind derzeit zur uneingeschränkten Wasserlieferung an die Fernwasserversorger zu über 90% gefüllt.
Grundwasserstände:
Nach einem erneut zu trockenen Kalenderjahr 2022 fielen im Vergleich zum Referenzzeitraum 1971-2000, vor allem im südlichen sowie südwestlichen Bayern, die Niederschläge in den Wintermonaten Dezember 2022 bis Februar 2023 zu gering aus. Somit konnte die Niedrigwassersituation im oberen Grundwasserstockwerk bisher nicht nachhaltig ausgeglichen werden. In der Folge liegt der aktuelle Anteil von Messstellen mit niedrigen bzw. sehr niedrigen Messwerten bei rund 61%, und entsprechend deutlich über den Werten der letzten Jahre zum selben Zeitpunkt (2022: 36%, 2021: 31%, 2020: 35%) (Abb. 2).
Derzeit werden lediglich im östlichen Unterfranken sowie in Teilen Oberfrankens, der Oberpfalz sowie Niederbayerns durchschnittliche Grundwasserstände und Quellschüttungen registriert. Diese beschränken sich jedoch im Wesentlichen auf die schnell regenerierenden Grundwasservorkommen entlang der Fließgewässer, sowie auf die Grundwasservorkommen mit geringer Überdeckung. Besonders von Niedrigwasser betroffen sind aktuell in Nordbayern der fränkische Jura, der fränkische Sandsteinkeuper und z.T. die Grundwasservorkommen entlang der Flüsse (Quartär). In Südbayern sind besonders das Tertiär bzw. die Obere Süßwassermolasse sowie weite Bereiche des Alpenvorlands mit Schwerpunkt Münchner Schotterebene betroffen.
Da in vielen Bereichen Bayerns die Grundwasserstände natürlicherweise im Jahresverlauf während der Frühjahrsmonate weiter absinken, ist, bezogen auf das Grundwasser, die aktuelle Ausgangsposition für das weitere Jahr 2023 als ungünstig einzustufen.
Entwicklung der Grundwasserneubildung in den letzten Jahren:
Aufgrund der zu geringen Niederschläge der letzten Jahre weist die Grundwasserneubildung in Bayern seit 2003 ein mittleres jährliches Defizit von 16% auf. Durch die zuletzt gehäuft aufgetretenen Trockenjahre (2015, 2018, 2019, 2020, 2022) kann dieses Defizit nicht durch einzelne regenreiche Monate langfristig ausgeglichen werden. Insbesondere (Stark-) Niederschläge in hoher Menge und kurzer Dauer fließen auf ausgetrockneten Böden teilweise direkt wieder an der Oberfläche ab. In Kombination mit der hohen Pflanzenverdunstung im Sommerhalbjahr (Mai-Oktober) stehen die Niederschläge für eine Auffüllung der Grundwasservorräte daher nur zu einem vergleichsweise geringen Anteil zur Verfügung. Für eine Verbesserung der Situation, auch in fließgewässerfernen Grundwasservorkommen, ist zumindest ein außergewöhnlich niederschlagsreiches Frühjahr 2023 von Nöten.
Entwicklung der Grundwasserstände in den tieferen Grundwasserstockwerken:
Die Grundwassermessstellen der tieferen Grundwasserstockwerke weisen bereits seit dem Trockenjahr 2015 mehrheitlich niedrige Grundwasserstände auf. Die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen beträgt derzeit rd. 71%. Besonders von niedrigen Grundwasserständen betroffen sind Messstellen des Jura, des mittelfränkischen Sandsteinkeupers sowie des Tertiärs zwischen Alpenvorland und Donau.
Gewässerökologie Fließgewässer und Seen:
Die gewässerökologische Situation in unseren Fließgewässern wird maßgeblich durch das Zusammenspiel von Wassertemperatur, Sauerstoff und Abfluss bzw. Wasserstand und Strömung bestimmt. Jahreszeitlich bedingt liegen die Wassertemperaturen aktuell in einem günstigen Bereich. Die aktuelle Niedrigwassersituation in vielen bayerischen Fließgewässern kann aber dennoch negative Auswirkungen auf die Fischfauna und die wirbellosen Kleinlebewesen haben. Diese Nachteile äußern sich insbesondere in einer geringeren Lebensraumverfügbarkeit. So können sich beispielsweise Fläche und Funktionalität von Laichplätzen einiger Fischarten verringern.
Entwicklung in den Seen
Das Ökosystem der Seen wird maßgeblich von der Temperaturentwicklung im Jahresverlauf geprägt. Der Wechsel von warmen und kalten Jahreszeiten sichert die Sauerstoffversorgung des Tiefenwassers und die Nährstoffversorgung der Pflanzen und Tiere im Freiwasser. Während der Wintermonate konnte das sommerlich warme Wasser abkühlen, eine Zirkulation und damit Ausgleich der Sauerstoffdefizite in tieferen Wasserschichten wurde weitgehend ermöglicht. Die Situation hat sich dahingehend entspannt. Durch den in einigen Seen niedrige Wasserstand verringert sich der Lebensraum der Tiere und Pflanzen im Flachwasser. Röhrichtbestände die von der Wasserfläche abgeschnitten werden, sind dann in der beginnenden Laichzeit nicht als Habitat und Rückzugsraum zugänglich. Mögliche Folgen wie z.B. eine geringere diesjährige Nachwuchspopulation können erst nach zukünftigen Untersuchungen erkannt werden.
Ausblick:
Die derzeitige Trendvorhersage des Deutschen Wetterdienstes prognostiziert bis Anfang April zunächst zu nasse (Kalenderwochen 10 bis 11) und anschließend normale Niederschlagsverhältnisse (Kalenderwochen 12 und 13) bei überwiegend zu warmen Temperaturen (Ausnahme: normale Temperaturverhältnisse in Kalenderwoche 13). Diese Einstufungen ergeben sich aus dem Vergleich mit dem Referenzzeitraum 2003 bis 2022. Die Niedrigwasserlage wird sich nicht grundlegend ändern.
Witterung:
Der Niederschlag des bisherigen hydrologischen Winterhalbjahres (01.11.2022 bis 28.02.2023) summiert sich für Nordbayern auf 224mm (87% vom Mittel 1971 bis 2000) und für Südbayern auf 220mm (75% vom Mittel). Im Winterverlauf fielen zeitweise stärkere Niederschläge in den Staulagen der nördlichen und östlichen Mittelgebirge und daher zeigt der Niederschlags-/Dürreindex (SPI) der letzten 90 Tage für diese Gebiete normale Verhältnisse. Bereiche des nördlichen Schwaben und des westlichen Mittelfrankens werden dagegen als sehr trocken klassifiziert. Der Blick auf die monatlichen Niederschlagsverhältnisse (Abb. 1) zeigt: Bis auf den durchschnittlichen nordbayerischen Februar 2023 fielen alle anderen bisherigen Wintermonate statistisch zu trocken aus. Die Temperaturbilanz Bayerns fällt noch extremer aus. Seit Oktober 2022 blieben alle Folgemonate zu warm – Oktober, November sowie Januar 2023 waren sogar deutlich zu warm (Überschreitungen des Monatsmittels 1971 bis 2000 um 2,6 bis 4,0 Grad). Auch die geringe Zahl der Eistage (Tagesmaximum der Lufttemperatur unter 0°C) belegt den bisher zu warmen Winter: Augsburg 13, München 11 und Hof 30 Eistage. Dies sind 14 bis 10 Tage weniger als im langjährigen Mittel. Die unterdurchschnittliche Zahl der bisherigen Schneetage (Tage mit einer Schneedecke größer oder gleich 1cm) ist eine ungünstige Ausgangslage für die weitere Grundwasserneubildung: Augsburg 12 [-28], Hof 37 [-27] und Oberstdorf 49 [-40] Schneetage [Abweichung vom Mittel 1971 bis 2000].
Fließgewässer:
Anfang März zeigen ca. 40% der Messstellen in Bayern für die Jahreszeit niedrige Abflussverhältnisse, sehr niedrige Abflüsse treten bisher jedoch kaum auf. Gewässer mit alpinem Einzugsgebiet am direkten Alpenrand, im Bereich der Mittelgebirge oder an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden, zeigen meist noch keine Niedrigwassertendenzen.
Seen und Speicher:
An ca. 30% der beobachteten Seen werden für die Jahreszeit niedrige Wasserstände beobachtet.
Die seit dem Herbst gefallenen Niederschläge sorgten überwiegend für einen Wiederanstieg in den Betriebsräumen der staatlichen Wasserspeicher mit Funktion der Niedrigwasseraufhöhung. Sie sind derzeit mit Ausnahme des Brombachsees (42%) zu über 80% gefüllt und können für die Niedrigwasseraufhöhung in Anspruch genommen werden.
An den vier Anlagen Ellertshäuser See, Eixendorfer See, Liebensteinspeicher und Trinkwassertalsperre Mauthaus werden aktuell weiterhin Baumaßnahmen durchgeführt, so dass dort keine bzw. nur sehr begrenzt Niedrigwasseraufhöhung erfolgen kann. Der Eixendorfer See ist für Sanierungen (Bau eines neuen Entnahmeturms) teilabgestaut. Der Liebensteinspeicher wurde für Brückenabrissarbeiten der Gemeinde Plößberg ebenfalls teilabgestaut, befindet sich jedoch wieder im Aufstau. Der Ellertshäuser See wurde in 2021 für umfangreiche Sanierungsmaßnahmen komplett abgestaut (siehe auch: https://wwa-ellertshaeusersee.de). Der Wiederaufstau wurde im September 2022 begonnen. Über die Wintermonate füllte sich der Ellertshäuser See nun bis auf das Grundseeniveau.
Die Hauptlast der Main-Donau-Überleitung trägt zur Zeit der mit Donauwasser gespeiste Rothsee. Der durch Altmühlwasser gespeiste Große Brombachsee leitet momentan 0,3m³/s in das Main-Einzugsgebiet ein.
Die Betriebsräume der Trinkwassertalsperren Mauthaus und Frauenau sind derzeit zur uneingeschränkten Wasserlieferung an die Fernwasserversorger zu über 90% gefüllt.
Grundwasserstände:
Nach einem erneut zu trockenen Kalenderjahr 2022 fielen im Vergleich zum Referenzzeitraum 1971-2000, vor allem im südlichen sowie südwestlichen Bayern, die Niederschläge in den Wintermonaten Dezember 2022 bis Februar 2023 zu gering aus. Somit konnte die Niedrigwassersituation im oberen Grundwasserstockwerk bisher nicht nachhaltig ausgeglichen werden. In der Folge liegt der aktuelle Anteil von Messstellen mit niedrigen bzw. sehr niedrigen Messwerten bei rund 61%, und entsprechend deutlich über den Werten der letzten Jahre zum selben Zeitpunkt (2022: 36%, 2021: 31%, 2020: 35%) (Abb. 2).
Derzeit werden lediglich im östlichen Unterfranken sowie in Teilen Oberfrankens, der Oberpfalz sowie Niederbayerns durchschnittliche Grundwasserstände und Quellschüttungen registriert. Diese beschränken sich jedoch im Wesentlichen auf die schnell regenerierenden Grundwasservorkommen entlang der Fließgewässer, sowie auf die Grundwasservorkommen mit geringer Überdeckung. Besonders von Niedrigwasser betroffen sind aktuell in Nordbayern der fränkische Jura, der fränkische Sandsteinkeuper und z.T. die Grundwasservorkommen entlang der Flüsse (Quartär). In Südbayern sind besonders das Tertiär bzw. die Obere Süßwassermolasse sowie weite Bereiche des Alpenvorlands mit Schwerpunkt Münchner Schotterebene betroffen.
Da in vielen Bereichen Bayerns die Grundwasserstände natürlicherweise im Jahresverlauf während der Frühjahrsmonate weiter absinken, ist, bezogen auf das Grundwasser, die aktuelle Ausgangsposition für das weitere Jahr 2023 als ungünstig einzustufen.
Entwicklung der Grundwasserneubildung in den letzten Jahren:
Aufgrund der zu geringen Niederschläge der letzten Jahre weist die Grundwasserneubildung in Bayern seit 2003 ein mittleres jährliches Defizit von 16% auf. Durch die zuletzt gehäuft aufgetretenen Trockenjahre (2015, 2018, 2019, 2020, 2022) kann dieses Defizit nicht durch einzelne regenreiche Monate langfristig ausgeglichen werden. Insbesondere (Stark-) Niederschläge in hoher Menge und kurzer Dauer fließen auf ausgetrockneten Böden teilweise direkt wieder an der Oberfläche ab. In Kombination mit der hohen Pflanzenverdunstung im Sommerhalbjahr (Mai-Oktober) stehen die Niederschläge für eine Auffüllung der Grundwasservorräte daher nur zu einem vergleichsweise geringen Anteil zur Verfügung. Für eine Verbesserung der Situation, auch in fließgewässerfernen Grundwasservorkommen, ist zumindest ein außergewöhnlich niederschlagsreiches Frühjahr 2023 von Nöten.
Entwicklung der Grundwasserstände in den tieferen Grundwasserstockwerken:
Die Grundwassermessstellen der tieferen Grundwasserstockwerke weisen bereits seit dem Trockenjahr 2015 mehrheitlich niedrige Grundwasserstände auf. Die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen beträgt derzeit rd. 71%. Besonders von niedrigen Grundwasserständen betroffen sind Messstellen des Jura, des mittelfränkischen Sandsteinkeupers sowie des Tertiärs zwischen Alpenvorland und Donau.
Gewässerökologie Fließgewässer und Seen:
Die gewässerökologische Situation in unseren Fließgewässern wird maßgeblich durch das Zusammenspiel von Wassertemperatur, Sauerstoff und Abfluss bzw. Wasserstand und Strömung bestimmt. Jahreszeitlich bedingt liegen die Wassertemperaturen aktuell in einem günstigen Bereich. Die aktuelle Niedrigwassersituation in vielen bayerischen Fließgewässern kann aber dennoch negative Auswirkungen auf die Fischfauna und die wirbellosen Kleinlebewesen haben. Diese Nachteile äußern sich insbesondere in einer geringeren Lebensraumverfügbarkeit. So können sich beispielsweise Fläche und Funktionalität von Laichplätzen einiger Fischarten verringern.
Entwicklung in den Seen
Das Ökosystem der Seen wird maßgeblich von der Temperaturentwicklung im Jahresverlauf geprägt. Der Wechsel von warmen und kalten Jahreszeiten sichert die Sauerstoffversorgung des Tiefenwassers und die Nährstoffversorgung der Pflanzen und Tiere im Freiwasser. Während der Wintermonate konnte das sommerlich warme Wasser abkühlen, eine Zirkulation und damit Ausgleich der Sauerstoffdefizite in tieferen Wasserschichten wurde weitgehend ermöglicht. Die Situation hat sich dahingehend entspannt. Durch den in einigen Seen niedrige Wasserstand verringert sich der Lebensraum der Tiere und Pflanzen im Flachwasser. Röhrichtbestände die von der Wasserfläche abgeschnitten werden, sind dann in der beginnenden Laichzeit nicht als Habitat und Rückzugsraum zugänglich. Mögliche Folgen wie z.B. eine geringere diesjährige Nachwuchspopulation können erst nach zukünftigen Untersuchungen erkannt werden.
Ausblick:
Die derzeitige Trendvorhersage des Deutschen Wetterdienstes prognostiziert bis Anfang April zunächst zu nasse (Kalenderwochen 10 bis 11) und anschließend normale Niederschlagsverhältnisse (Kalenderwochen 12 und 13) bei überwiegend zu warmen Temperaturen (Ausnahme: normale Temperaturverhältnisse in Kalenderwoche 13). Diese Einstufungen ergeben sich aus dem Vergleich mit dem Referenzzeitraum 2003 bis 2022. Die Niedrigwasserlage wird sich nicht grundlegend ändern.