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Niedrigwasser-Lagebericht Bayern
Ausgegeben am 05.05.22, 14:30 Uhr
Das zurückliegende Winterhalbjahr fällt zu warm und in Südbayern deutlich zu trocken aus. Rund 49 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen und Quellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen 62 Prozent der Messstellen eine Niedrigwassersituation.
Witterung:
Die Niederschlagssumme des hydrologischen Winterhalbjahres (01.11.2021 bis 30.04.2022) beträgt für Nordbayern 350mm (95% vom Mittel 1971-2000) und für Südbayern 331mm (74% vom Mittel). Das winterliche Niederschlagsdefizit fällt in Südbayern größer aus, da dort - bis auf den zu nassen Dezember - alle anderen Monate (November, Januar, Februar, markant zu trockener März, April) statistisch zu trocken ausfielen (s. Abb. 1). In Nordbayern waren nur zwei der sechs Monate zu trocken (November und markant zu trockener März) und der Aprilniederschlag erreichte im Norden höhere Werte. Dies lag insbesondere am Tief Ortrud mit den unterfränkischen Nassschneefällen am 08.04. und dem stärkeren nordbayerischen Regen im letzten Aprildrittel (Tief Thalke). Der bisherige Mai startete bei zeitweiligen schauerartigen, gewittrigen Regenfällen zu nass und der Niederschlagsindex der letzten 90 Tage (SPI) klassifiziert Teile des südlichen Schwabens und Oberbayerns als mäßig trocken. Die Temperaturbilanz des hydrologischen Winterhalbjahres fällt überdurchschnittlich warm aus, da alle sechs Monate im langjährigen Vergleich (Mittel 1971-2000) zu warm blieben. Bei einer Abweichung um +3,6 Grad zum Mittelwert, wurde der Februar sogar als deutlich zu warm eingestuft. Ein weiterer Indikator für das zu warme Winterhalbjahr ist die sehr geringe Zahl an Eistagen, das sind Tage an denen das Maximum der Lufttemperatur unter 0°C liegt (Würzburg: 0, München: 4, Augsburg: 7 und Hof: 15). So liegt die Gesamtzahl der Eistage der genannten Stationen um 20 bis 28 Tage unter dem Mittel 1971-2000.
Fließgewässer:
Aufgrund des markant zu trockenen Märzes herrschten Anfang April in Bayern niedrige Abflüsse vor, an einigen Pegeln südlich der Donau auch sehr niedrige. Die in der ersten Aprildekade zum Teil ergiebigen Niederschläge sorgten dann vor allem nördlich der Donau zwischenzeitlich für eine deutliche Erholung der Abflüsse. Insbesondere im Bereich des nördlichen Schwabens sowie westlichen Mittel –und südlichen Unterfrankens, wo es zu einem kleinen Hochwasser kam. In der anschließenden Trockenwetterphase nahmen die Abflüsse wieder ab. Ende April führten gebietsweise Starkregen und örtliche Gewitter wiederum mit Schwerpunkt nördlich der Donau hier wieder zu Abflussanstiegen.
Somit herrschen Anfang Mai vor allem im Bereich zwischen Alpen und Donau sowie an der Donau selbst für die Jahreszeit verbreitet niedrige Abflüsse vor. An einigen Pegeln bewegen sich die Abflüsse auch im Bereich des langjährigen mittleren Niedrigwasserabflusses (MNQ) und zum Teil darunter und werden als sehr niedrig eingestuft.
Seen und Speicher:
Auch an den Seen im Süden Bayerns werden vielfach niedrige Wasserstände registriert. Vereinzelt bewegen sich die Wasserstände im sehr niedrigen Bereich. Die Betriebsräume der Talsperren mit Funktion der Niedrigwasseraufhöhung sind derzeit zwischen 81 und 100% gefüllt. Sie können für die Niedrigwasseraufhöhung in Anspruch genommen werden.
Davon ausgenommen sind die drei Anlagen Ellertshäuser See, Eixendorfer See und Liebensteinspeicher, an denen aktuell Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Am Ellertshäuser See laufen derzeit umfangreiche Sanierungsmaßnahmen, der See ist komplett abgestaut. Weitergehende Informationen sind im Internet unter https://wwa-ellertshaeusersee.de/ zu finden. An der Anlage Eixendorfer See erfolgen ebenfalls Sanierungsmaßnahmen, die einen aktuellen Teilabstau der Talsperre auf das Absenkziel erforderlich machen. Der Liebensteinspeicher wurde für Brückenabrissarbeiten der Gemeinde Plößberg teilabgestaut und befindet sich im Wiederaufstau.
Das Überleitungssystem Donau-Main kann derzeit über den Main-Donau-Kanal unter Mitwirkung des Rothsees das Maingebiet planmäßig mit Donauwasser versorgen.
Die Betriebsräume der Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind derzeit zur uneingeschränkten Wasserlieferung an die Fernwasserversorger ausreichend gefüllt.
Grundwasserstände:
Üblicherweise findet die Grundwasserneubildung und die damit einhergehende Erholung der Grundwasserstände vor allem im hydrologischen Winterhalbjahr (November bis April) statt. Die Niederschlagsbilanz des kürzlich abgeschlossenen Winterhalbjahres 2021/22 fiel jedoch, besonders in Südbayern, erneut zu trocken aus.
In Nordbayern hatte sich die Niedrigwasserssituation im Grundwasser auf Grund der (über-) durchschnittlich feuchten Monate Januar und Februar 2022 zwischenzeitlich etwas entspannt. Nach dem sehr trockenen März und den anschließenden ergiebigen Niederschlägen im April sind die Grundwasserstände und Quellschüttungen hier aktuell nicht auf einem besonders niedrigen Niveau. In Südbayern hingegen führten die bereits seit Januar unterdurchschnittlichen Niederschläge und die damit verbundenen geringen Grundwasserneubildungsraten nahezu flächendeckend zu abnehmenden Messwerten. In der Folge unterschreiten aktuell die Messwerte zahlreicher Grundwasser- und Quellmessstellen das für diese Jahreszeit übliche Niveau des Grundwasserstandes bzw. der üblichen Quellschüttung.
Sehr niedrige Grundwasserstände werden derzeit vor allem an Messstellen zwischen Alpenvorland und Donau (Quartär, Tertiär und obere Süßwassermolasse), sowie zum Teil im fränkischen Jura registriert.
Über ganz Bayern betrachtet liegt der aktuelle Anteil (rd. 49%) der niedrig klassifizierten Messstellen im obersten Grundwasserstockwerk in etwa auf dem Niveau der Jahre 2020 (rd. 58%) und 2021 (rd. 47%).
Entwicklung der Grundwasserstände in den tieferen Grundwasserstockwerken:
Die Grundwassermessstellen der tieferen Grundwasserstockwerke weisen bereits seit dem Trockenjahr 2015 mehrheitlich niedrige Grundwasserstände auf. Zuletzt kam es jedoch zu einer geringfügigen Erholung als Folge der teilweise sehr feuchten Sommermonate 2021. Hingegen zeigt sich bisher keine Reaktion auf die Niederschläge im Winterhalbjahr 2021/22. Die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen liegt mit derzeit rd. 62% etwas unter dem Niveau der Jahre 2020 (rd. 72%) und 2021 (rd. 80%). Besonders von niedrigen Grundwasserständen betroffen sind Messstellen des Jura von Oberfranken bis Schwaben, des Tertiärs zwischen Alpenvorland und Donau sowie des mittelfränkischen Sandsteinkeupers.
Entwicklung der Grundwasserneubildung in den letzten Jahren:
Aufgrund der zu geringen Niederschläge der letzten Jahre weist die Grundwasserneubildung in Bayern bereits seit 2003, und somit seit fast 20 Jahren, ein mittleres Defizit von rd. 16% auf. Diese Situation hat sich durch das erneut unterdurchschnittliche Jahr 2021 nicht gebessert. Durch die zuletzt gehäuft aufgetretenen Trockenjahre (2015, 2018, 2019, 2020) kann dieses Defizit nicht nachhaltig durch einzelne regenreiche Wochen ausgeglichen werden.
Gewässerökologie Fließgewässer und Seen:
Die gewässerökologische Situation in unseren Fließgewässern wird maßgeblich durch das Zusammenspiel von Wassertemperatur, Sauerstoff und Abfluss bzw. Wasserstand und Strömung bestimmt. Jahreszeitlich bedingt liegen die Wassertemperaturen aktuell in einem günstigen Bereich. Auch in Main und Donau, zu denen gewässerökologische Alarmpläne erarbeitet wurden, ist die Situation im Hinblick auf Sauerstoff und Wassertemperatur unauffällig.
Die aktuelle Niedrigwassersituation in vielen bayerischen Fließgewässern kann aber dennoch negative Auswirkungen auf die Fischfauna und die wirbellosen Kleinlebewesen haben. Diese äußern sich insbesondere in einer geringeren Lebensraumverfügbarkeit. So können sich beispielsweise Fläche und Funktionalität von Laichplätzen einiger Fischarten verringern.
In den Seen konnte während des Winters der Sauerstoffgehalt durch Zirkulation auch in der Tiefe auf ein normales Niveau aufgefüllt werden, die Situation hat sich dadurch entspannt. Die momentan in einigen Seen niedrigen Wasserstände können längerfristig negative Auswirkungen insbesondere auf die junge Vegetation im Röhrichtgürtel und auch in der Flachwasserzone haben. Dieser Bereich wird von zahlreichen Tieren zur Eiablage genutzt. Ist er zu diesem Zweck vom Wasser aus beispielsweise für Fische nicht mehr erreichbar kann hier keine Fortpflanzung stattfinden. Bei weiter sinkenden Wasserständen können bereits bestehende Gelege geschädigt und somit die Gesellschaften der Lebewesen geschwächt werden. Konkrete Auswirkungen wird man erst mit künftigen Untersuchungen feststellen können.
Ausblick:
Die derzeitige Trendvorhersage des Deutschen Wetterdienstes lässt nach dem wechselhaften Wetter der Kalenderwoche 18, einen trockeneren Witterungsabschnitt mit Hochdruckeinfluss für die Kalenderwoche 19 erwarten (09. bis 12.05.). Anschließend werden durchschnittliche Niederschlagsverhältnisse im Vergleich zum Referenzzeitraum 2002 bis 2021prognostiziert. Eine grundlegende Änderung der derzeitigen Lage ist daher nicht zu erwarten.
Witterung:
Die Niederschlagssumme des hydrologischen Winterhalbjahres (01.11.2021 bis 30.04.2022) beträgt für Nordbayern 350mm (95% vom Mittel 1971-2000) und für Südbayern 331mm (74% vom Mittel). Das winterliche Niederschlagsdefizit fällt in Südbayern größer aus, da dort - bis auf den zu nassen Dezember - alle anderen Monate (November, Januar, Februar, markant zu trockener März, April) statistisch zu trocken ausfielen (s. Abb. 1). In Nordbayern waren nur zwei der sechs Monate zu trocken (November und markant zu trockener März) und der Aprilniederschlag erreichte im Norden höhere Werte. Dies lag insbesondere am Tief Ortrud mit den unterfränkischen Nassschneefällen am 08.04. und dem stärkeren nordbayerischen Regen im letzten Aprildrittel (Tief Thalke). Der bisherige Mai startete bei zeitweiligen schauerartigen, gewittrigen Regenfällen zu nass und der Niederschlagsindex der letzten 90 Tage (SPI) klassifiziert Teile des südlichen Schwabens und Oberbayerns als mäßig trocken. Die Temperaturbilanz des hydrologischen Winterhalbjahres fällt überdurchschnittlich warm aus, da alle sechs Monate im langjährigen Vergleich (Mittel 1971-2000) zu warm blieben. Bei einer Abweichung um +3,6 Grad zum Mittelwert, wurde der Februar sogar als deutlich zu warm eingestuft. Ein weiterer Indikator für das zu warme Winterhalbjahr ist die sehr geringe Zahl an Eistagen, das sind Tage an denen das Maximum der Lufttemperatur unter 0°C liegt (Würzburg: 0, München: 4, Augsburg: 7 und Hof: 15). So liegt die Gesamtzahl der Eistage der genannten Stationen um 20 bis 28 Tage unter dem Mittel 1971-2000.
Fließgewässer:
Aufgrund des markant zu trockenen Märzes herrschten Anfang April in Bayern niedrige Abflüsse vor, an einigen Pegeln südlich der Donau auch sehr niedrige. Die in der ersten Aprildekade zum Teil ergiebigen Niederschläge sorgten dann vor allem nördlich der Donau zwischenzeitlich für eine deutliche Erholung der Abflüsse. Insbesondere im Bereich des nördlichen Schwabens sowie westlichen Mittel –und südlichen Unterfrankens, wo es zu einem kleinen Hochwasser kam. In der anschließenden Trockenwetterphase nahmen die Abflüsse wieder ab. Ende April führten gebietsweise Starkregen und örtliche Gewitter wiederum mit Schwerpunkt nördlich der Donau hier wieder zu Abflussanstiegen.
Somit herrschen Anfang Mai vor allem im Bereich zwischen Alpen und Donau sowie an der Donau selbst für die Jahreszeit verbreitet niedrige Abflüsse vor. An einigen Pegeln bewegen sich die Abflüsse auch im Bereich des langjährigen mittleren Niedrigwasserabflusses (MNQ) und zum Teil darunter und werden als sehr niedrig eingestuft.
Seen und Speicher:
Auch an den Seen im Süden Bayerns werden vielfach niedrige Wasserstände registriert. Vereinzelt bewegen sich die Wasserstände im sehr niedrigen Bereich. Die Betriebsräume der Talsperren mit Funktion der Niedrigwasseraufhöhung sind derzeit zwischen 81 und 100% gefüllt. Sie können für die Niedrigwasseraufhöhung in Anspruch genommen werden.
Davon ausgenommen sind die drei Anlagen Ellertshäuser See, Eixendorfer See und Liebensteinspeicher, an denen aktuell Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Am Ellertshäuser See laufen derzeit umfangreiche Sanierungsmaßnahmen, der See ist komplett abgestaut. Weitergehende Informationen sind im Internet unter https://wwa-ellertshaeusersee.de/ zu finden. An der Anlage Eixendorfer See erfolgen ebenfalls Sanierungsmaßnahmen, die einen aktuellen Teilabstau der Talsperre auf das Absenkziel erforderlich machen. Der Liebensteinspeicher wurde für Brückenabrissarbeiten der Gemeinde Plößberg teilabgestaut und befindet sich im Wiederaufstau.
Das Überleitungssystem Donau-Main kann derzeit über den Main-Donau-Kanal unter Mitwirkung des Rothsees das Maingebiet planmäßig mit Donauwasser versorgen.
Die Betriebsräume der Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind derzeit zur uneingeschränkten Wasserlieferung an die Fernwasserversorger ausreichend gefüllt.
Grundwasserstände:
Üblicherweise findet die Grundwasserneubildung und die damit einhergehende Erholung der Grundwasserstände vor allem im hydrologischen Winterhalbjahr (November bis April) statt. Die Niederschlagsbilanz des kürzlich abgeschlossenen Winterhalbjahres 2021/22 fiel jedoch, besonders in Südbayern, erneut zu trocken aus.
In Nordbayern hatte sich die Niedrigwasserssituation im Grundwasser auf Grund der (über-) durchschnittlich feuchten Monate Januar und Februar 2022 zwischenzeitlich etwas entspannt. Nach dem sehr trockenen März und den anschließenden ergiebigen Niederschlägen im April sind die Grundwasserstände und Quellschüttungen hier aktuell nicht auf einem besonders niedrigen Niveau. In Südbayern hingegen führten die bereits seit Januar unterdurchschnittlichen Niederschläge und die damit verbundenen geringen Grundwasserneubildungsraten nahezu flächendeckend zu abnehmenden Messwerten. In der Folge unterschreiten aktuell die Messwerte zahlreicher Grundwasser- und Quellmessstellen das für diese Jahreszeit übliche Niveau des Grundwasserstandes bzw. der üblichen Quellschüttung.
Sehr niedrige Grundwasserstände werden derzeit vor allem an Messstellen zwischen Alpenvorland und Donau (Quartär, Tertiär und obere Süßwassermolasse), sowie zum Teil im fränkischen Jura registriert.
Über ganz Bayern betrachtet liegt der aktuelle Anteil (rd. 49%) der niedrig klassifizierten Messstellen im obersten Grundwasserstockwerk in etwa auf dem Niveau der Jahre 2020 (rd. 58%) und 2021 (rd. 47%).
Entwicklung der Grundwasserstände in den tieferen Grundwasserstockwerken:
Die Grundwassermessstellen der tieferen Grundwasserstockwerke weisen bereits seit dem Trockenjahr 2015 mehrheitlich niedrige Grundwasserstände auf. Zuletzt kam es jedoch zu einer geringfügigen Erholung als Folge der teilweise sehr feuchten Sommermonate 2021. Hingegen zeigt sich bisher keine Reaktion auf die Niederschläge im Winterhalbjahr 2021/22. Die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen liegt mit derzeit rd. 62% etwas unter dem Niveau der Jahre 2020 (rd. 72%) und 2021 (rd. 80%). Besonders von niedrigen Grundwasserständen betroffen sind Messstellen des Jura von Oberfranken bis Schwaben, des Tertiärs zwischen Alpenvorland und Donau sowie des mittelfränkischen Sandsteinkeupers.
Entwicklung der Grundwasserneubildung in den letzten Jahren:
Aufgrund der zu geringen Niederschläge der letzten Jahre weist die Grundwasserneubildung in Bayern bereits seit 2003, und somit seit fast 20 Jahren, ein mittleres Defizit von rd. 16% auf. Diese Situation hat sich durch das erneut unterdurchschnittliche Jahr 2021 nicht gebessert. Durch die zuletzt gehäuft aufgetretenen Trockenjahre (2015, 2018, 2019, 2020) kann dieses Defizit nicht nachhaltig durch einzelne regenreiche Wochen ausgeglichen werden.
Gewässerökologie Fließgewässer und Seen:
Die gewässerökologische Situation in unseren Fließgewässern wird maßgeblich durch das Zusammenspiel von Wassertemperatur, Sauerstoff und Abfluss bzw. Wasserstand und Strömung bestimmt. Jahreszeitlich bedingt liegen die Wassertemperaturen aktuell in einem günstigen Bereich. Auch in Main und Donau, zu denen gewässerökologische Alarmpläne erarbeitet wurden, ist die Situation im Hinblick auf Sauerstoff und Wassertemperatur unauffällig.
Die aktuelle Niedrigwassersituation in vielen bayerischen Fließgewässern kann aber dennoch negative Auswirkungen auf die Fischfauna und die wirbellosen Kleinlebewesen haben. Diese äußern sich insbesondere in einer geringeren Lebensraumverfügbarkeit. So können sich beispielsweise Fläche und Funktionalität von Laichplätzen einiger Fischarten verringern.
In den Seen konnte während des Winters der Sauerstoffgehalt durch Zirkulation auch in der Tiefe auf ein normales Niveau aufgefüllt werden, die Situation hat sich dadurch entspannt. Die momentan in einigen Seen niedrigen Wasserstände können längerfristig negative Auswirkungen insbesondere auf die junge Vegetation im Röhrichtgürtel und auch in der Flachwasserzone haben. Dieser Bereich wird von zahlreichen Tieren zur Eiablage genutzt. Ist er zu diesem Zweck vom Wasser aus beispielsweise für Fische nicht mehr erreichbar kann hier keine Fortpflanzung stattfinden. Bei weiter sinkenden Wasserständen können bereits bestehende Gelege geschädigt und somit die Gesellschaften der Lebewesen geschwächt werden. Konkrete Auswirkungen wird man erst mit künftigen Untersuchungen feststellen können.
Ausblick:
Die derzeitige Trendvorhersage des Deutschen Wetterdienstes lässt nach dem wechselhaften Wetter der Kalenderwoche 18, einen trockeneren Witterungsabschnitt mit Hochdruckeinfluss für die Kalenderwoche 19 erwarten (09. bis 12.05.). Anschließend werden durchschnittliche Niederschlagsverhältnisse im Vergleich zum Referenzzeitraum 2002 bis 2021prognostiziert. Eine grundlegende Änderung der derzeitigen Lage ist daher nicht zu erwarten.