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Niedrigwasser-Lagebericht Bayern
Ausgegeben am 22.04.20, 14:30 Uhr
Der bisherige April fällt markant zu trocken aus. Rund 61 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen und Quellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen 76 Prozent der Messstellen diese Niedrigwassersituation.
Witterung:
Die Niederschlagssumme des bisherigen hydrologischen Winterhalbjahres (01.11.2019 bis 21.04.2020) erreicht in Nordbayern 324mm (87% vom Mittel), in Südbayern 338mm (79% vom Mittel) und der bisherige April fällt markant zu trocken aus (Abb. 1). In der langjährigen Einordnung liegt die derzeitige Winterhalbjahressumme deutlich unter den Vorjahren 2019 oder 2018, aber auch deutlich oberhalb des Extremjahres 1972 (Nordbayern: 240mm, Südbayern: 299mm). Der Dürreindex der letzten 90 Tage zeigt verbreitet normale Verhältnisse – dies resultiert noch aus den ergiebigen Februarniederschlägen. Allerdings verzeichnen einige Stationen Unter- und Oberfrankens bereits eine 40-tägige Trockenperiode, andere Messstellen profitierten von geringfügigen gewittrigen Schauern. Die Dürresituation wird verschärft, da sehr trockene kontinentale Luft subpolaren Ursprungs mit lebhaftem Wind nach Bayern gelangt (3 bis 4 Beaufort) und hohe Verdunstungsraten entstehen.
Fließgewässer:
Mit Ausnahme des Alpenbereiches sowie durch Speicherabgaben gestützte Fließgewässerabschnitte, werden derzeit nahezu flächendeckend an den gewässerkundlichen Messstellen niedrige Abflüsse registriert. Südlich der Donau, vor allem im Bereich Niederbayern, liegen die Abflüsse z.T. auch unterhalb des langjährigen mittleren Niedrigwasserabflusses (MNQ) und werden als sehr niedrig eingestuft.
Seen und Speicher:
An einigen Seen im Süden Bayerns sind niedrige, im Südosten z.T. sehr niedrige Wasserstände zu verzeichnen.
An den staatlichen Talsperren sind die Betriebsräume zur Niedrigwasseraufhöhung zwischen ca. 80 und 100 % gefüllt. Die Füllstände der Betriebsräume zeigen durch die derzeit ausbleibenden Niederschläge eine leicht fallende Tendenz. Aufgrund der derzeitigen Wetterlage werden keine größeren Änderungen erwartet.
Das Überleitungssystem Donau-Main kann derzeit über den Main-Donau-Kanal unter Mitwirkung des Rothsees das Maingebiet planmäßig mit Donauwasser versorgen.
Die Betriebsräume der Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind der derzeitigen Wettersituation entsprechend gefüllt. Die Wasserlieferung an die Fernwasserversorger erfolgt uneingeschränkt.
Grundwasserstände:
Aufgrund der insgesamt zu geringen Niederschläge in den letzten Jahren weist die Grundwasserneubildung in Bayern seit 2003 ein Defizit auf, welches sich in den letzten Jahren verschärft hat.
Nach den beiden Trockenjahren 2018 und 2019, sowie des zu trockenen Beginn des Winterhalbjahres 2019/20, erreichte die Niedrigwassersituation im Grundwasser Ende Januar 2020 einen vorläufigen Höhepunkt. 85% der Messstellen des oberen Grundwasserstockwerks waren als niedrig oder sehr niedrig klassifiziert. Erst die ergiebigen Niederschläge im Februar und in der ersten Märzhälfte führten zu einer Entspannung der Situation. So verringerte sich die Anzahl an Messstellen mit niedrigen oder sehr niedrigen Messwerten bis Mitte März auf rd. 30%. Diese zwischenzeitliche Erholung erfolgte aber überwiegend in schnell regenerierenden Grundwasservorkommen entlang der Fließgewässer und in Grundwasservorkommen mit geringer Überdeckung und erwies sich daher als nicht nachhaltig. Auf Grund der aktuellen, teils bis zu 40 Tagen andauernden, Trockenheit in Bayern zeigen heute erneut 61% der Grundwassermessstellen und Quellen des oberen Grundwasserstockwerks eine Niedrigwassersituation (Abb. 2).
Im Mittel liegt das Niveau der aktuell gemessenen Grundwasserstände und Quellschüttungen in Bayern, mit Ausnahme großer Teile Unterfrankens, unter den Werten der vorangegangenen Trockenjahre. So waren zum 21.04.2018 nur 23% und zum 21.04.2019 nur 48% der Messstellen als niedrig klassifiziert.
Insbesondere in den tieferen Grundwasserstockwerken zeigen sich nach wie vor die Auswirkungen der verringerten Grundwasserneubildung der letzten Jahre. So beträgt die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen derzeit 76%.
Gewässerökologie Fließgewässer und Seen:
Die gewässerökologische Situation in unseren Fließgewässern wird maßgeblich durch das Zusammenspiel von Wassertemperatur, Sauerstoff und Abfluss bzw. Wasserstand und Strömung bestimmt. Die Wassertemperaturen liegen auf Grund der kühlen Nächte im landesweiten Mittel bei ca. 13°C. Diese Werte sind jahreszeitlich typisch und gewässerökologisch günstig. Dagegen sind die Abflüsse in vielen Teilen Bayerns für die Jahreszeit schon jetzt niedrig bis sehr niedrig. Die Auswirkungen der häufig geringen Wasserstände werden aber im Hinblick auf die Gewässerökologie durch die niedrige Wassertemperatur und damit gute Sauerstoffversorgung ausgeglichen.
Langfristige Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaften durch die häufigen, langanhaltenden oder sogar ganzjährig auftretenden geringen Abflüsse und niedrige Wasserstände sind schwer zu ermitteln, aber nicht aufgeschlossen.
Am Main liegen keine Meldungen mehr im Rahmen des gewässerökologischen Alarmplanes vor. Der Sauerstoffgehalt und Wassertemperatur liegen in einem günstigen Bereich.
In den Seen konnte während des Winters der Sauerstoffgehalt durch Zirkulation auch in der Tiefe auf ein normales Niveau aufgefüllt werden, die Situation hat sich dadurch entspannt.
Wasserlebende Insekten sowie auch Amphibien legen Eier oft in Ufernähe oder in Röhrichtbeständen ab. Auch Samen und Keimlinge von Wasserpflanzen befinden sich in diesem Bereich. Die momentan weiter sinkenden und zum Teil schon niedrigen Wasserstände an Seen bewirken das Austrocknen von Uferbänken sowie die räumliche Trennung der Röhrichtbestände vom Wasserkörper. Ob dadurch die Fortpflanzung der Wasserorganismen in diesem Jahr beeinträchtigt und so die Gesamtbestände der Lebewesen geschwächt werden, wird man erst mit künftigen Untersuchungen feststellen können.
Ausblick:
Bis einschließlich Sonntag 26.04.bleibt die sonnige, trockene Hochdruckwetterlage bestehen. Die DWD-Prognosen für den nachfolgenden Zeitraum bis zum 6. Mai lassen, neben trockener Witterung mit Tageshöchsttemperaturen um 20°C, auch zeitweilige Niederschläge erkennen – allerdings sollen die Flächenniederschläge gering ausfallen. Deshalb wird sich die Niedrigwasserlage weiter fortsetzen.
Witterung:
Die Niederschlagssumme des bisherigen hydrologischen Winterhalbjahres (01.11.2019 bis 21.04.2020) erreicht in Nordbayern 324mm (87% vom Mittel), in Südbayern 338mm (79% vom Mittel) und der bisherige April fällt markant zu trocken aus (Abb. 1). In der langjährigen Einordnung liegt die derzeitige Winterhalbjahressumme deutlich unter den Vorjahren 2019 oder 2018, aber auch deutlich oberhalb des Extremjahres 1972 (Nordbayern: 240mm, Südbayern: 299mm). Der Dürreindex der letzten 90 Tage zeigt verbreitet normale Verhältnisse – dies resultiert noch aus den ergiebigen Februarniederschlägen. Allerdings verzeichnen einige Stationen Unter- und Oberfrankens bereits eine 40-tägige Trockenperiode, andere Messstellen profitierten von geringfügigen gewittrigen Schauern. Die Dürresituation wird verschärft, da sehr trockene kontinentale Luft subpolaren Ursprungs mit lebhaftem Wind nach Bayern gelangt (3 bis 4 Beaufort) und hohe Verdunstungsraten entstehen.
Fließgewässer:
Mit Ausnahme des Alpenbereiches sowie durch Speicherabgaben gestützte Fließgewässerabschnitte, werden derzeit nahezu flächendeckend an den gewässerkundlichen Messstellen niedrige Abflüsse registriert. Südlich der Donau, vor allem im Bereich Niederbayern, liegen die Abflüsse z.T. auch unterhalb des langjährigen mittleren Niedrigwasserabflusses (MNQ) und werden als sehr niedrig eingestuft.
Seen und Speicher:
An einigen Seen im Süden Bayerns sind niedrige, im Südosten z.T. sehr niedrige Wasserstände zu verzeichnen.
An den staatlichen Talsperren sind die Betriebsräume zur Niedrigwasseraufhöhung zwischen ca. 80 und 100 % gefüllt. Die Füllstände der Betriebsräume zeigen durch die derzeit ausbleibenden Niederschläge eine leicht fallende Tendenz. Aufgrund der derzeitigen Wetterlage werden keine größeren Änderungen erwartet.
Das Überleitungssystem Donau-Main kann derzeit über den Main-Donau-Kanal unter Mitwirkung des Rothsees das Maingebiet planmäßig mit Donauwasser versorgen.
Die Betriebsräume der Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind der derzeitigen Wettersituation entsprechend gefüllt. Die Wasserlieferung an die Fernwasserversorger erfolgt uneingeschränkt.
Grundwasserstände:
Aufgrund der insgesamt zu geringen Niederschläge in den letzten Jahren weist die Grundwasserneubildung in Bayern seit 2003 ein Defizit auf, welches sich in den letzten Jahren verschärft hat.
Nach den beiden Trockenjahren 2018 und 2019, sowie des zu trockenen Beginn des Winterhalbjahres 2019/20, erreichte die Niedrigwassersituation im Grundwasser Ende Januar 2020 einen vorläufigen Höhepunkt. 85% der Messstellen des oberen Grundwasserstockwerks waren als niedrig oder sehr niedrig klassifiziert. Erst die ergiebigen Niederschläge im Februar und in der ersten Märzhälfte führten zu einer Entspannung der Situation. So verringerte sich die Anzahl an Messstellen mit niedrigen oder sehr niedrigen Messwerten bis Mitte März auf rd. 30%. Diese zwischenzeitliche Erholung erfolgte aber überwiegend in schnell regenerierenden Grundwasservorkommen entlang der Fließgewässer und in Grundwasservorkommen mit geringer Überdeckung und erwies sich daher als nicht nachhaltig. Auf Grund der aktuellen, teils bis zu 40 Tagen andauernden, Trockenheit in Bayern zeigen heute erneut 61% der Grundwassermessstellen und Quellen des oberen Grundwasserstockwerks eine Niedrigwassersituation (Abb. 2).
Im Mittel liegt das Niveau der aktuell gemessenen Grundwasserstände und Quellschüttungen in Bayern, mit Ausnahme großer Teile Unterfrankens, unter den Werten der vorangegangenen Trockenjahre. So waren zum 21.04.2018 nur 23% und zum 21.04.2019 nur 48% der Messstellen als niedrig klassifiziert.
Insbesondere in den tieferen Grundwasserstockwerken zeigen sich nach wie vor die Auswirkungen der verringerten Grundwasserneubildung der letzten Jahre. So beträgt die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen derzeit 76%.
Gewässerökologie Fließgewässer und Seen:
Die gewässerökologische Situation in unseren Fließgewässern wird maßgeblich durch das Zusammenspiel von Wassertemperatur, Sauerstoff und Abfluss bzw. Wasserstand und Strömung bestimmt. Die Wassertemperaturen liegen auf Grund der kühlen Nächte im landesweiten Mittel bei ca. 13°C. Diese Werte sind jahreszeitlich typisch und gewässerökologisch günstig. Dagegen sind die Abflüsse in vielen Teilen Bayerns für die Jahreszeit schon jetzt niedrig bis sehr niedrig. Die Auswirkungen der häufig geringen Wasserstände werden aber im Hinblick auf die Gewässerökologie durch die niedrige Wassertemperatur und damit gute Sauerstoffversorgung ausgeglichen.
Langfristige Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaften durch die häufigen, langanhaltenden oder sogar ganzjährig auftretenden geringen Abflüsse und niedrige Wasserstände sind schwer zu ermitteln, aber nicht aufgeschlossen.
Am Main liegen keine Meldungen mehr im Rahmen des gewässerökologischen Alarmplanes vor. Der Sauerstoffgehalt und Wassertemperatur liegen in einem günstigen Bereich.
In den Seen konnte während des Winters der Sauerstoffgehalt durch Zirkulation auch in der Tiefe auf ein normales Niveau aufgefüllt werden, die Situation hat sich dadurch entspannt.
Wasserlebende Insekten sowie auch Amphibien legen Eier oft in Ufernähe oder in Röhrichtbeständen ab. Auch Samen und Keimlinge von Wasserpflanzen befinden sich in diesem Bereich. Die momentan weiter sinkenden und zum Teil schon niedrigen Wasserstände an Seen bewirken das Austrocknen von Uferbänken sowie die räumliche Trennung der Röhrichtbestände vom Wasserkörper. Ob dadurch die Fortpflanzung der Wasserorganismen in diesem Jahr beeinträchtigt und so die Gesamtbestände der Lebewesen geschwächt werden, wird man erst mit künftigen Untersuchungen feststellen können.
Ausblick:
Bis einschließlich Sonntag 26.04.bleibt die sonnige, trockene Hochdruckwetterlage bestehen. Die DWD-Prognosen für den nachfolgenden Zeitraum bis zum 6. Mai lassen, neben trockener Witterung mit Tageshöchsttemperaturen um 20°C, auch zeitweilige Niederschläge erkennen – allerdings sollen die Flächenniederschläge gering ausfallen. Deshalb wird sich die Niedrigwasserlage weiter fortsetzen.