Niedrigwasser-Informationsdienst Bayern

Niedrigwasser-Lagebericht Bayern

Ausgegeben am 12.07.10, 17:00 Uhr

Aufgrund der trockenen und heißen Vorwochen zeigen sich vor allem in Nordbayern erste Niedrigwassertendenzen, es werden aber keine kritischen Zustände erreicht.

Witterung:
Der Niederschlag der letzten drei Monate liegt etwas unter dem langjährigen Mittel und an einzelnen Stationen Nordbayerns sowie des südlichen Donauvorlands fiel schon seit über drei Wochen kein stärkerer Niederschlag mehr. Durch die Zufuhr von subtropischer Luft und bei sonnenscheinreichem Hochdruckwetter kommt es zu einer Häufung von heißen Tagen (Höchsttemperaturen mindestens 30 °C).

Abfluss:
Viele Fließgewässer zeigen seit Anfang Juni eine fallende Tendenz der Abflüsse. Cirka die Hälfte der im NID dargestellten Pegel zeigen noch kein Niedrigwasser. Lediglich einige wenige Messstellen werden zurzeit mit \'sehr niedrig\' klassifiziert. Im Gebiet nördlich des Mains und in der nördlichen Oberpfalz ist die Tendenz zu Niedrigwasser gegenwärtig stärker ausgeprägt.

Seen und Speicher:
Seit den Hochwasserständen der südbayerischen Seen Anfang Juni sinken die Pegel kontinuierlich ab. Trotz der lang anhaltenden Schönwetterperiode liegen die Wasserstände der Seen überwiegend im Bereich der langjährigen Mittelwasserstände. Die Speicher sind derzeit gut gefüllt.

Grundwasserstände:
Aufgrund der trockenen Vorwochen haben sich an einigen Grundwassermessstellen in Nord- und Zentralbayern niedrige bis sehr niedrige Grundwasserstände bezogen auf die mehrjährigen Jahresmittelwerte eingestellt. Meist handelt es sich dabei um Beobachtungsbrunnen in kleinräumigen Talfüllungen, die schnell auf das Niederschlagsgeschehen bzw. den Abfluss der Vorfluter reagieren. Dieser Verlauf der Ganglinien ist für die Jahreszeit typisch. In den Grundwasserleitern größerer Ausdehnung, wie z.B. der Münchner Schotterebene, sowie im Voralpenland hat die aktuelle Trockenphase bislang nur geringe Auswirkungen. Die Wasserstände zeigen sich noch von der Schneeschmelze und den Niederschlägen im Frühjahr gut erholt.
Insgesamt kann die Grundwassersituation in Bayern z. Zt. als unkritisch eingestuft werden.

Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Die Gütemessstationen zeigen, dass im alpinen und voralpinen Donaueinzugsgebiet und in der Donau selbst noch keine außergewöhnlichen Güteverhältnisse eingetreten sind. Stärker betroffen sind die nordbayerischen Gewässer. Die Gütemessstation in Kahl a. Main / Main zeigt aktuell Sauerstoffwerte zwischen 5,5 und 6 mg/l. Die Werte fallen seit dem 01. Juli. Die Wassertemperaturen liegen bei ca. 26 Grad. Noch sind die Alarmschwellen des Gütewarndienstes damit nicht erreicht. Die Situation wird jedoch beobachtet. Die Wassertemperaturen der Donau von Schwabelweis bis Deggendorf erreichen schon jetzt das Temperaturniveau des Sommers 2003, aber noch nicht die Werte des Sommers 2006. Die Seen befinden sich aufgrund des kühlen Frühjahrs und ihrer „Trägheit“ vom Temperaturniveau her im Bereich eines durchschnittlichen Sommers.

Ausblick
Von Montag auf Dienstag kommt es bei einem Kaltfrontdurchgang zu gewittrigen Regenschauern, die lokal sehr kräftig ausfallen können. Danach setzt Wetter-beruhigung ein und es wird wieder sommerlich heiß und bleibt verbreitet trocken.

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