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Niedrigwasser-Lagebericht Bayern
Ausgegeben am 07.04.20, 14:00 Uhr
Das bisherige Winterhalbjahr fällt zu trocken aus. Rund 51 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen 68 Prozent der Messstellen diese Niedrigwassersituation.
Witterung:
Die Niederschlagssumme des bisherigen hydrologischen Winterhalbjahres (01.11.2019 bis 06.04.2020) erreicht in Nordbayern 319mm (94% vom Mittel), in Südbayern 326mm (87% vom Mittel) und nur der Februar fiel in diesem Zeitraum zu nass aus. Der Dürreindex der letzten 90 Tage zeigt verbreitet normale Verhältnisse, aber viele fränkische Stationen verzeichnen bereits eine 26-tägige Trockenperiode. Außerdem sind nun schon 10 Monate in Folge zu warm ausgefallen – der Februar war sogar markant zu warm (+4,6 Grad über dem Mittel 1981-2010). Ein Beleg für die zu warme Witterung ist auch die geringe Anzahl der Eistage. So wurden seit Jahresbeginn vielerorts nur 1 (z.B. Hof, Würzburg) bis 4 Eistage (z.B. Augsburg) registriert.
Fließgewässer:
Mit Ausnahme des Alpenraums werden derzeit verbreitet an den gewässerkundlichen Messstellen für die Jahreszeit niedrige Abflüsse registriert. In Niederbayern südlich der Donau liegen die Abflüsse vielfach unterhalb des langjährigen mittleren Niedrigwasserabflusses (MNQ) und werden als sehr niedrig eingestuft.
Seen und Speicher:
An einigen Seen im Süden Bayerns sind niedrige Wasserstände zu verzeichnen.
An den staatlichen Talsperren sind die Betriebsräume zur Niedrigwasseraufhöhung derzeit zwischen ca. 90 und 100% gefüllt. Die Füllstände der Betriebsräume konnten sich während des Winters und des Frühjahrs stetig steigern. Die Niedrigwasseraufhöhung kann daher im vollen Umfang durchgeführt werden. Das im Sommer übliche ausgeprägte Nord-Süd-Gefälle hat sich noch nicht eingestellt.
Das Überleitungssystem Donau-Main kann derzeit über den Main-Donau-Kanal unter Mitwirkung des Rothsees das Maingebiet planmäßig mit Donauwasser versorgen. Die Abgabe aus dem Rothsee wird sich erhöhen, um am Pegel Hüttendorf den Sommerabfluss zu gewährleisten.
Die Betriebsräume der Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind nach der derzeitigen Wettersituation gut gefüllt. Die Wasserlieferung an die Fernwasserversorger kann daher uneingeschränkt erfolgen.
Grundwasserstände:
Aufgrund der insgesamt zu geringen Niederschläge in den letzten Jahren weist die Grundwasserneubildung in Bayern seit 2003 ein Defizit auf, welches sich in den letzten Jahren verschärft hat. Nach den beiden ausgeprägten Trockenjahren 2018 und 2019, sowie des zu trockenen Beginn des Winterhalbjahres 2019/20, erreichte die Niedrigwassersituation im Grundwasser Ende Januar 2020 einen vorläufigen Höhepunkt. 85% der Messstellen des oberen Grundwasserstockwerks waren als niedrig oder sehr niedrig klassifiziert. Erst die ergiebigen Niederschläge im Februar und in der ersten Märzhälfte führten zu einer Entspannung der Situation. So verringerte sich die Anzahl an Messstellen mit niedrigen oder sehr niedrigen Messwerten bis Mitte März auf 29%. Diese zwischenzeitliche Erholung erfolgte aber überwiegend in schnell regenerierenden Grundwasservorkommen entlang der Fließgewässer und in Grundwasservorkommen mit geringer Überdeckung und erwies sich daher als nicht nachhaltig. Auf Grund der aktuellen, teilweise seit bereits 3 Wochen andauernden Trockenheit, zeigen heute erneut 51% der Grundwassermessstellen und Quellen niedrige Messwerte.
Speziell in den tieferen Grundwasserstockwerken zeigen sich nach wie vor die Auswirkungen der geringen Grundwasserneubildung der letzten Jahre. Die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen beträgt derzeit 68%.
An einzelnen Messstellen werden weiterhin neue Niedrigstwerte registriert.
Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Die gewässerökologische Situation in den Fließgewässern wird maßgeblich durch das Zusammenspiel von Wassertemperatur, Sauerstoff und Abfluss bzw. Wasserstand und Strömung bestimmt.
Die Wassertemperaturen liegen mit ca. 10°C auf Grund der kühlen Nächte in einem jahreszeitlich typischen Bereich und sind gewässerökologisch günstig. Dagegen sind die Abflüsse in vielen Teilen Bayerns für die Jahreszeit schon jetzt niedrig bis sehr niedrig. Die Auswirkungen der häufig geringen Wasserstände werden aber im Hinblick auf die Gewässerökologie durch die niedrige Wassertemperatur und damit gute Sauerstoffversorgung ausgeglichen. Langfristige Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaften durch die häufigen, langanhaltenden oder sogar ganzjährig auftretenden geringen Abflüsse und niedrige Wasserstände sind schwer zu ermitteln, aber nicht aufgeschlossen.
Am Main liegen keine Meldungen mehr im Rahmen des gewässerökologischen Alarmplanes vor. Der Sauerstoffgehalt und Wassertemperatur liegen in einem günstigen Bereich.
In den Seen konnte während des Winters der Sauerstoffgehalt durch Zirkulation auch in der Tiefe auf ein normales Niveau aufgefüllt werden, die Situation hat sich dadurch entspannt. Ob die momentan sinkenden und zum Teil schon niedrigen Wasserstände der Seen negative Auswirkungen auf die im Uferbereich abgelegten Eier wasserlebender Tiere haben und damit die Gesellschaften der Lebewesen geschwächt werden, wird man erst mit künftigen Untersuchungen feststellen können.
Ausblick:
Gemäß DWD-Vorhersagen ist in den nächsten Wochen mit sonnigem, weitgehend trockenem Hochdruckwetter zu rechnen und die Tageshöchsttemperaturen sollen frühsommerliche Werte um 20°C erreichen. Nur an einzelnen Tagen sind lokale Gewitter möglich. Insgesamt wird sich die Niedrigwasserlage ausweiten.
Witterung:
Die Niederschlagssumme des bisherigen hydrologischen Winterhalbjahres (01.11.2019 bis 06.04.2020) erreicht in Nordbayern 319mm (94% vom Mittel), in Südbayern 326mm (87% vom Mittel) und nur der Februar fiel in diesem Zeitraum zu nass aus. Der Dürreindex der letzten 90 Tage zeigt verbreitet normale Verhältnisse, aber viele fränkische Stationen verzeichnen bereits eine 26-tägige Trockenperiode. Außerdem sind nun schon 10 Monate in Folge zu warm ausgefallen – der Februar war sogar markant zu warm (+4,6 Grad über dem Mittel 1981-2010). Ein Beleg für die zu warme Witterung ist auch die geringe Anzahl der Eistage. So wurden seit Jahresbeginn vielerorts nur 1 (z.B. Hof, Würzburg) bis 4 Eistage (z.B. Augsburg) registriert.
Fließgewässer:
Mit Ausnahme des Alpenraums werden derzeit verbreitet an den gewässerkundlichen Messstellen für die Jahreszeit niedrige Abflüsse registriert. In Niederbayern südlich der Donau liegen die Abflüsse vielfach unterhalb des langjährigen mittleren Niedrigwasserabflusses (MNQ) und werden als sehr niedrig eingestuft.
Seen und Speicher:
An einigen Seen im Süden Bayerns sind niedrige Wasserstände zu verzeichnen.
An den staatlichen Talsperren sind die Betriebsräume zur Niedrigwasseraufhöhung derzeit zwischen ca. 90 und 100% gefüllt. Die Füllstände der Betriebsräume konnten sich während des Winters und des Frühjahrs stetig steigern. Die Niedrigwasseraufhöhung kann daher im vollen Umfang durchgeführt werden. Das im Sommer übliche ausgeprägte Nord-Süd-Gefälle hat sich noch nicht eingestellt.
Das Überleitungssystem Donau-Main kann derzeit über den Main-Donau-Kanal unter Mitwirkung des Rothsees das Maingebiet planmäßig mit Donauwasser versorgen. Die Abgabe aus dem Rothsee wird sich erhöhen, um am Pegel Hüttendorf den Sommerabfluss zu gewährleisten.
Die Betriebsräume der Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind nach der derzeitigen Wettersituation gut gefüllt. Die Wasserlieferung an die Fernwasserversorger kann daher uneingeschränkt erfolgen.
Grundwasserstände:
Aufgrund der insgesamt zu geringen Niederschläge in den letzten Jahren weist die Grundwasserneubildung in Bayern seit 2003 ein Defizit auf, welches sich in den letzten Jahren verschärft hat. Nach den beiden ausgeprägten Trockenjahren 2018 und 2019, sowie des zu trockenen Beginn des Winterhalbjahres 2019/20, erreichte die Niedrigwassersituation im Grundwasser Ende Januar 2020 einen vorläufigen Höhepunkt. 85% der Messstellen des oberen Grundwasserstockwerks waren als niedrig oder sehr niedrig klassifiziert. Erst die ergiebigen Niederschläge im Februar und in der ersten Märzhälfte führten zu einer Entspannung der Situation. So verringerte sich die Anzahl an Messstellen mit niedrigen oder sehr niedrigen Messwerten bis Mitte März auf 29%. Diese zwischenzeitliche Erholung erfolgte aber überwiegend in schnell regenerierenden Grundwasservorkommen entlang der Fließgewässer und in Grundwasservorkommen mit geringer Überdeckung und erwies sich daher als nicht nachhaltig. Auf Grund der aktuellen, teilweise seit bereits 3 Wochen andauernden Trockenheit, zeigen heute erneut 51% der Grundwassermessstellen und Quellen niedrige Messwerte.
Speziell in den tieferen Grundwasserstockwerken zeigen sich nach wie vor die Auswirkungen der geringen Grundwasserneubildung der letzten Jahre. Die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen beträgt derzeit 68%.
An einzelnen Messstellen werden weiterhin neue Niedrigstwerte registriert.
Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Die gewässerökologische Situation in den Fließgewässern wird maßgeblich durch das Zusammenspiel von Wassertemperatur, Sauerstoff und Abfluss bzw. Wasserstand und Strömung bestimmt.
Die Wassertemperaturen liegen mit ca. 10°C auf Grund der kühlen Nächte in einem jahreszeitlich typischen Bereich und sind gewässerökologisch günstig. Dagegen sind die Abflüsse in vielen Teilen Bayerns für die Jahreszeit schon jetzt niedrig bis sehr niedrig. Die Auswirkungen der häufig geringen Wasserstände werden aber im Hinblick auf die Gewässerökologie durch die niedrige Wassertemperatur und damit gute Sauerstoffversorgung ausgeglichen. Langfristige Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaften durch die häufigen, langanhaltenden oder sogar ganzjährig auftretenden geringen Abflüsse und niedrige Wasserstände sind schwer zu ermitteln, aber nicht aufgeschlossen.
Am Main liegen keine Meldungen mehr im Rahmen des gewässerökologischen Alarmplanes vor. Der Sauerstoffgehalt und Wassertemperatur liegen in einem günstigen Bereich.
In den Seen konnte während des Winters der Sauerstoffgehalt durch Zirkulation auch in der Tiefe auf ein normales Niveau aufgefüllt werden, die Situation hat sich dadurch entspannt. Ob die momentan sinkenden und zum Teil schon niedrigen Wasserstände der Seen negative Auswirkungen auf die im Uferbereich abgelegten Eier wasserlebender Tiere haben und damit die Gesellschaften der Lebewesen geschwächt werden, wird man erst mit künftigen Untersuchungen feststellen können.
Ausblick:
Gemäß DWD-Vorhersagen ist in den nächsten Wochen mit sonnigem, weitgehend trockenem Hochdruckwetter zu rechnen und die Tageshöchsttemperaturen sollen frühsommerliche Werte um 20°C erreichen. Nur an einzelnen Tagen sind lokale Gewitter möglich. Insgesamt wird sich die Niedrigwasserlage ausweiten.