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Niedrigwasser-Lagebericht Bayern
Ausgegeben am 29.07.19, 15:30 Uhr
Große regionale Unterschiede im Niederschlagsgeschehen. Gewässerökologie: Alarmplan Main Warnung für den Meldebereich 1 (Main-km: 66,6 bis 241,2). Grundwasser: Rund 62 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen 78 Prozent der Messstellen diese Niedrigwassersituation.
Witterung:
Nach dem zu trockenen Winterhalbjahr, startet das bisherige hydrologische Sommerhalbjahr (01.05. bis 28.07.2019) in Nordbayern zu trocken (Niederschlagssumme: 174mm, 75% vom Mittel 1981-2010) und in Südbayern durchschnittlich (361mm, 100% vom Mittel). Der Dürreindex der letzten 90 Tage weist Teile Oberfrankens, Mittelfrankens, Niederbayerns und der Oberpfalz als sehr trocken aus. Die schauerartigen Starkniederschläge vom 27. bis 29.07.2019 haben das nordbayerische Niederschlagsdefizit nicht ausgeglichen, verursachten aber in Südostbayern ein kleines Hochwasser. Im bisherigen Juli wurden überdurchschnittlich viele heiße Tage registriert: Gesamtzahl 6-8 heiße Tage und vereinzelt ein bis zwei Tropennächte.
Fließgewässer:
In Bayern werden weiterhin verbreitet niedrige Abflüsse registriert. In Nordostbayern liegen die Abflüsse häufig unterhalb des langjährigen mittleren Niedrigwasserabflusses (MNQ) und werden als sehr niedrig eingestuft. An einigen Pegeln bewegen sich die Abflüsse im Bereich der niedrigsten bisher gemessenen Tageswerte (NQ). Günstiger ist die Situation im Bereich der Alpen sowie an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden. Aufgrund der am Wochenende vom 29.07.2019 gefallenen Niederschläge sind in den stärker beregneten Gebieten die Abflüsse wieder oberhalb der Niedrigwasserschwellen angestiegen.
Seen und Speicher:
Vielfach sind an den Seen im Südosten Bayerns niedrige, z. T. sehr niedrige Wasserstände zu verzeichnen.
Alle Betriebsräume zur Niedrigwasseraufhöhung bei den staatlichen Talsperren sind derzeit ausreichend gefüllt. Die Regenfälle der letzten Tage haben ein starkes Nord– Süd Gefälle entstehen lassen. Die Niedrigwasserräume differieren daher von 84% im Norden bis zu 100% im Süden Bayerns. Die Donau- Altmühlüberleitung konnte den sehr niederschlagsarmen Sommer 2018 bislang noch nicht vollkommen ausgleichen. Der Großen Brombachsee zeigt einen Betriebsraum von 72% zur Niedrigwasseraufhöhung.
Die Donau führt bei Kelheimwinzer rund 225m³/s Wasser. Dadurch ist es möglich über den Donau-Main-Kanal, mit Hilfe des Rothsee, das Maingebiet zusätzlich mit Donauwasser zu versorgen. Die Betriebsräume der Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind mit 84% bzw. 94% gut gefüllt. Die Wasserlieferung an die Fernwasserversorger kann uneingeschränkt erfolgen.
Grundwasserstände:
Aktuell weisen 62 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den oberen Grundwasserstockwerken führte, vor allem in Südbayern, der überdurchschnittlich feuchte Mai zu einer vorübergehenden Entspannung der Niedrigwassersituation. Auf Grund der anschließenden Trocken- und zeitweiligen Hitzephase verringerten sich landesweit die Grundwasserstände. Bayernweit liegen nun verbreitet Niedrigwasserverhältnisse vor, welche teils deutlich unter dem Niveau des Jahres 2018 zum gleichen Zeitpunkt liegen. Lediglich im Voralpenland weisen einzelne Messstellen normale Grundwasserverhältnisse auf.
In den tieferen Grundwasserstockwerken zeigen sich nach wie vor die Auswirkungen der letzten Trockenjahre, insbesondere des Trockenjahres 2018. So bewegte sich im bisherigen Jahresverlauf die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen zwischen rd. 55% und 78%. Aktuell weisen mehr als 3/4 aller tiefen Grundwassermessstellen niedrige oder sehr niedrige Werte auf.
Bei anhaltendem Trockenwetter ist mit einer weiteren Verschärfung der gegenwärtigen Niedrigwassersituation zu rechnen.
Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Die gewässerökologische Situation in unseren Fließgewässern wird maßgeblich durch das Zusammenspiel von Wassertemperatur, Sauerstoff und Abfluss bzw. Wasserstand und Strömung bestimmt. Die Niederschläge der letzten Tage in Teilen Bayerns haben keine Linderung der angespannten Situation im Hinblick auf die Gewässerökologie gebracht. In Unterfranken, aber auch entlang der Donau und in Teilen Niederbayerns werden hohe Wassertemperaturen mit Überschreitungen der festgelegten Orientierungswerte für die betroffenen charakteristischen Fischgemeinschaften gemessen.
Ein besonderes Problem für die Fließgewässer stellen die extrem geringen Abflüsse dar. Bei geringer Wasserführung können die Wassertemperaturen extrem steigen und die Sauerstoffversorgung für die Gewässerorganismen stark beeinträchtigt sein. Besonders kleine Fließgewässer sind inzwischen komplett ausgetrocknet und stehen damit nicht mehr als Lebensraum zur Verfügung. Betroffen sind hiervon auch die besonders seltenen Flussperlmuscheln in Oberfranken. Stützungsmaßnahmen durch Rückhaltung des Wassers in den Gewässerstrecken mit Beständen der Flussperlmuschel und die Zuleitung von Wasser mit Hilfe von Tankwagen reichen inzwischen nicht mehr aus. Teilweise werden die Flussperlmuscheln in andere Gewässer umgesetzt. Die Fachleute schließen den Verlust ganzer Bestände der Flussperlmuschel in dieser Region nicht mehr aus.
Am Main wurde im Rahmen des Alarmplanes Main für den Meldebereich 1 von Würzburg bis zur Landesgrenze nach Hessen die Meldestufe „Warnung“ ausgerufen. Bei sehr geringen Abflüssen wurden hohe Wassertemperaturen von über 26 °C gemessen. Für den Meldebereich 2 gilt weiterhin die Meldestufe „Normalzustand“. In ganz Bayern sind die Wasserwirtschaftsämter in erhöhter Bereitschaft und führen zusätzliche Kontrollen an den Gewässern durch.
Die bayerischen Seen weisen bis auf wenige Ausnahmen zurzeit noch keine extremen Niedrigwasserstände auf. Die Niederschläge der letzten Tage brachten etwas Entspannung der Situation. Die See- Temperaturen v.a. der oberflächlichen Schichten bleiben jedoch hoch. Algenwachstum und Algenblüten können dadurch gefördert werden und im weiteren Verlauf zu Problemen führen. Momentan liegen aber noch keine diesbezüglichen Beeinträchtigungen vor.
Ausblick:
Nach kurzem Zwischenhocheinfluss, wird für die erste Augusthälfte eine eher wechselhafte Witterung (Westlage) mit zeitweiligen Niederschlägen vorhergesagt und es soll sommerlich warm werden (Tageshöchsttemperaturen zwischen 19 bis 27°C). Die Niedrigwasserlage wird sich nicht grundlegend ändern.
Witterung:
Nach dem zu trockenen Winterhalbjahr, startet das bisherige hydrologische Sommerhalbjahr (01.05. bis 28.07.2019) in Nordbayern zu trocken (Niederschlagssumme: 174mm, 75% vom Mittel 1981-2010) und in Südbayern durchschnittlich (361mm, 100% vom Mittel). Der Dürreindex der letzten 90 Tage weist Teile Oberfrankens, Mittelfrankens, Niederbayerns und der Oberpfalz als sehr trocken aus. Die schauerartigen Starkniederschläge vom 27. bis 29.07.2019 haben das nordbayerische Niederschlagsdefizit nicht ausgeglichen, verursachten aber in Südostbayern ein kleines Hochwasser. Im bisherigen Juli wurden überdurchschnittlich viele heiße Tage registriert: Gesamtzahl 6-8 heiße Tage und vereinzelt ein bis zwei Tropennächte.
Fließgewässer:
In Bayern werden weiterhin verbreitet niedrige Abflüsse registriert. In Nordostbayern liegen die Abflüsse häufig unterhalb des langjährigen mittleren Niedrigwasserabflusses (MNQ) und werden als sehr niedrig eingestuft. An einigen Pegeln bewegen sich die Abflüsse im Bereich der niedrigsten bisher gemessenen Tageswerte (NQ). Günstiger ist die Situation im Bereich der Alpen sowie an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden. Aufgrund der am Wochenende vom 29.07.2019 gefallenen Niederschläge sind in den stärker beregneten Gebieten die Abflüsse wieder oberhalb der Niedrigwasserschwellen angestiegen.
Seen und Speicher:
Vielfach sind an den Seen im Südosten Bayerns niedrige, z. T. sehr niedrige Wasserstände zu verzeichnen.
Alle Betriebsräume zur Niedrigwasseraufhöhung bei den staatlichen Talsperren sind derzeit ausreichend gefüllt. Die Regenfälle der letzten Tage haben ein starkes Nord– Süd Gefälle entstehen lassen. Die Niedrigwasserräume differieren daher von 84% im Norden bis zu 100% im Süden Bayerns. Die Donau- Altmühlüberleitung konnte den sehr niederschlagsarmen Sommer 2018 bislang noch nicht vollkommen ausgleichen. Der Großen Brombachsee zeigt einen Betriebsraum von 72% zur Niedrigwasseraufhöhung.
Die Donau führt bei Kelheimwinzer rund 225m³/s Wasser. Dadurch ist es möglich über den Donau-Main-Kanal, mit Hilfe des Rothsee, das Maingebiet zusätzlich mit Donauwasser zu versorgen. Die Betriebsräume der Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind mit 84% bzw. 94% gut gefüllt. Die Wasserlieferung an die Fernwasserversorger kann uneingeschränkt erfolgen.
Grundwasserstände:
Aktuell weisen 62 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den oberen Grundwasserstockwerken führte, vor allem in Südbayern, der überdurchschnittlich feuchte Mai zu einer vorübergehenden Entspannung der Niedrigwassersituation. Auf Grund der anschließenden Trocken- und zeitweiligen Hitzephase verringerten sich landesweit die Grundwasserstände. Bayernweit liegen nun verbreitet Niedrigwasserverhältnisse vor, welche teils deutlich unter dem Niveau des Jahres 2018 zum gleichen Zeitpunkt liegen. Lediglich im Voralpenland weisen einzelne Messstellen normale Grundwasserverhältnisse auf.
In den tieferen Grundwasserstockwerken zeigen sich nach wie vor die Auswirkungen der letzten Trockenjahre, insbesondere des Trockenjahres 2018. So bewegte sich im bisherigen Jahresverlauf die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen zwischen rd. 55% und 78%. Aktuell weisen mehr als 3/4 aller tiefen Grundwassermessstellen niedrige oder sehr niedrige Werte auf.
Bei anhaltendem Trockenwetter ist mit einer weiteren Verschärfung der gegenwärtigen Niedrigwassersituation zu rechnen.
Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Die gewässerökologische Situation in unseren Fließgewässern wird maßgeblich durch das Zusammenspiel von Wassertemperatur, Sauerstoff und Abfluss bzw. Wasserstand und Strömung bestimmt. Die Niederschläge der letzten Tage in Teilen Bayerns haben keine Linderung der angespannten Situation im Hinblick auf die Gewässerökologie gebracht. In Unterfranken, aber auch entlang der Donau und in Teilen Niederbayerns werden hohe Wassertemperaturen mit Überschreitungen der festgelegten Orientierungswerte für die betroffenen charakteristischen Fischgemeinschaften gemessen.
Ein besonderes Problem für die Fließgewässer stellen die extrem geringen Abflüsse dar. Bei geringer Wasserführung können die Wassertemperaturen extrem steigen und die Sauerstoffversorgung für die Gewässerorganismen stark beeinträchtigt sein. Besonders kleine Fließgewässer sind inzwischen komplett ausgetrocknet und stehen damit nicht mehr als Lebensraum zur Verfügung. Betroffen sind hiervon auch die besonders seltenen Flussperlmuscheln in Oberfranken. Stützungsmaßnahmen durch Rückhaltung des Wassers in den Gewässerstrecken mit Beständen der Flussperlmuschel und die Zuleitung von Wasser mit Hilfe von Tankwagen reichen inzwischen nicht mehr aus. Teilweise werden die Flussperlmuscheln in andere Gewässer umgesetzt. Die Fachleute schließen den Verlust ganzer Bestände der Flussperlmuschel in dieser Region nicht mehr aus.
Am Main wurde im Rahmen des Alarmplanes Main für den Meldebereich 1 von Würzburg bis zur Landesgrenze nach Hessen die Meldestufe „Warnung“ ausgerufen. Bei sehr geringen Abflüssen wurden hohe Wassertemperaturen von über 26 °C gemessen. Für den Meldebereich 2 gilt weiterhin die Meldestufe „Normalzustand“. In ganz Bayern sind die Wasserwirtschaftsämter in erhöhter Bereitschaft und führen zusätzliche Kontrollen an den Gewässern durch.
Die bayerischen Seen weisen bis auf wenige Ausnahmen zurzeit noch keine extremen Niedrigwasserstände auf. Die Niederschläge der letzten Tage brachten etwas Entspannung der Situation. Die See- Temperaturen v.a. der oberflächlichen Schichten bleiben jedoch hoch. Algenwachstum und Algenblüten können dadurch gefördert werden und im weiteren Verlauf zu Problemen führen. Momentan liegen aber noch keine diesbezüglichen Beeinträchtigungen vor.
Ausblick:
Nach kurzem Zwischenhocheinfluss, wird für die erste Augusthälfte eine eher wechselhafte Witterung (Westlage) mit zeitweiligen Niederschlägen vorhergesagt und es soll sommerlich warm werden (Tageshöchsttemperaturen zwischen 19 bis 27°C). Die Niedrigwasserlage wird sich nicht grundlegend ändern.