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Niedrigwasser-Lagebericht Bayern
Ausgegeben am 18.10.18, 14:00 Uhr
Zunächst weiterhin trockenes, warmes Hochdruckwetter und die Niedrigwassersituation hält weiter an. Ab Dienstag (23.10.) gelangt Bayern in eine nördliche Strömung und Flächenniederschläge werden vorhergesagt. Rund 76 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen 79 Prozent der Messstellen diese Niedrigwassersituation.
Witterung:
Das bisherige hydrologische Sommerhalbjahr bleibt bayernweit zu trocken. So summiert sich die Niederschlagsumme vom 01.05.- 17.10.2018 in Nordbayern auf 255mm (61% vom Mittel 1981-2010) und 485mm in Südbayern (76% vom Mittel). Im langjährigen Vergleich sind im Jahr 2018 nun 8 Monate in Folge zu trocken und 6 Monate aufeinanderfolgend zu warm ausgefallen. Der Dürreindex der letzten 90 Tage klassifiziert insbesondere weite Teile Unterfrankens, Oberfrankens und Mittelfrankens als extrem trocken und dort ist bei vielen Wetterstationen seit mehr als 24 Tagen kein nennenswerter Regen mehr gefallen. Die Temperaturbilanz des diesjährigen Sommerhalbjahres ergibt ca. doppelt so viele Sommertage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 25°C) als im langjährigen Mittel. Damit wird das Niveau des Trockenjahres 2003 zum Teil überschritten (Würzburg 2003: 90 Tage, 2018: 101 Tage). Allerdings bei der Anzahl der heißen Tage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 30°C) und der Zahl der Wüstentage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 35°C) hatte der Vergleichszeitraum aus 2003 verbreitet höhere Werte als 2018.
Fließgewässer:
Die Niedrigwassersituation an den Fließgewässern hält unvermindert an. Bayernweit sind an den gewässerkundlichen Pegeln niedrige Abflüsse zu verzeichnen. Großteils werden Abflüsse auf und unter dem Niveau des langjährigen mittleren Niedrigabflusses (MNQ) registriert und damit als sehr niedrig eingestuft. An einzelnen Pegeln bewegen sich die Abflüsse im Bereich des niedrigsten bisher gemessenen Tageswertes (NQ). Einige kleinere Fließgewässer sind abschnittweise trockengefallen, zum Teil auch vollständig ausgetrocknet. Etwas günstiger ist die Abflusssituation an den Gewässern mit alpinem Einzugsgebiet am direkten Alpenrand oder an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden. Eine solche Abflusserhöhung erfolgt z. B. an der Rednitz/Regnitz durch Abgaben aus dem Roth- sowie Brombachsee (siehe Speicher). Bei weiterem Ausbleiben nachhaltiger Niederschläge werden die Abflüsse weiter langsam abnehmen und/oder auf niedrigem Niveau verharren, so dass die Niedrigwassersituation weiter anhält.
Seen und Speicher:
An den Seen im Süden Bayerns werden vielfach niedrige, z. T. sehr niedrige Wasserstände registriert.
Die Betriebsräume für die Niedrigwasseraufhöhung liegen aktuell zwischen 27% und 100%, wobei ein Speicher nahe der 40% Marke und zwei weitere Speicher unter bzw. knapp über 30% des Betriebsraumes zur Niedrigwasseraufhöhung liegen. Die Betriebsräume aller anderen Talsperren betragen über 50%. Der Donaupegel bei Kelheimwinzer schwankt derzeit um die 140 m³/s. Sofern möglich, wird versucht den Rothsee als Zwischenspeicher für die Überleitung von Donauwasser in das Maingebiet zu füllen. Da in den nächsten Tagen keine durchgreifende Wetteränderung vorhergesagt ist, werden die Pegel der Talsperren weiter leicht sinken. Der Niedrigwasserbetrieb wird an allen Talsperren fortgeführt.
Eine wesentliche Änderung für die Überleitung von Donauwasser in das Maingebiet ist noch nicht vorgesehen. Zurzeit wird aus dem Rothsee Donauwasser übergeleitet. Der Seepegel am Großen Brombachsee sinkt leicht ab, es wird nur das Mindestwasser abgegeben.
Am Sylvensteinspeicher halten sich derzeit Zufluss und Abfluss die Waage.
Die Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind der Jahreszeit ausreichend gefüllt. Hier sind keine Einschränkungen in der Wasserlieferung an die Fernwasserversorger zu erwarten.
Grundwasserstände:
Anfang dieses Jahres hatten sich die Grundwasserstände und Quellschüttungen des oberen Grundwasserstockwerks von der letzten Trockenperiode (Juni/Juli 2017) weitgehend erholt. Seit Ende Januar stieg die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwasser- und Quellmessstellen im oberen Grundwasserstockwerk von rd. 5% auf rd. 76% Mitte August an. Zwischenzeitliche Niederschläge führten vorübergehend zu einer leichten Entspannung der Niedrigwassersituation im September. Seit Anfang Oktober verschärft sich die Situation, sodass aktuell rd. 76% der oberflächennahen Grundwassermessstellen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände zeigen.
Insbesondere an den Grundwasserständen der tieferen Grundwasserstockwerke sind die Auswirkungen der letzten Trockenperioden (Juni/Juli 2017, Winter 2016/2017, Sommer/Herbst 2015) nachvollziehbar. So zeigten in den vergangenen drei Jahren nie weniger als 40% der Messstellen niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände. Im laufenden Jahr ist die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen der tieferen Grundwasserstockwerke stark angestiegen. Aktuell liegt sie konstant hoch bei rd. 79%.
Aufgrund der insgesamt zu geringen Niederschläge in den letzten Jahren weist die Grundwasserneubildung in Bayern seit 2003 ein deutliches Defizit auf. Bei anhaltendem Trockenwetter und weiterhin nur geringen Niederschlägen ist nicht mit einer dauerhaften Entspannung der Niedrigwassersituation zu rechnen.
Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Auf Grund der kühlen Witterung haben sich die Wassertemperatur und Sauerstoffverhältnisse stabilisiert. Dies ist aus gewässerökologischer Sicht positiv zu bewerten. Die Situation mit teilweise sehr geringen Abflüssen in vielen Fließgewässern ist unverändert angespannt. Durch trockengefallene Gewässerabschnitte sind die Lebensgemeinschaften hier stark beeinträchtigt. Dies betrifft auch seltene Bachmuschelbestände.
In den Seen sind die Wassertemperaturen auf ein für diese Jahreszeit normales Niveau abgesunken. Die meisten Seen sind jedoch weiterhin temperaturgeschichtet, d.h. eine Zirkulation hat noch nicht stattgefunden. Die Sauerstoffsituation für Fische und sonstige Wassertiere bleibt daher weiterhin angespannt.
Ausblick:
Zunächst bleibt weiterhin trockenes und warmes Herbstwetter wetterbestimmend. Ab Dienstag (23.10.) gelangt Bayern in eine nördliche Strömung und Flächenniederschläge werden vorhergesagt. Die Niedrigwassersituation wird sich aber kurzfristig nicht grundlegend ändern.
Witterung:
Das bisherige hydrologische Sommerhalbjahr bleibt bayernweit zu trocken. So summiert sich die Niederschlagsumme vom 01.05.- 17.10.2018 in Nordbayern auf 255mm (61% vom Mittel 1981-2010) und 485mm in Südbayern (76% vom Mittel). Im langjährigen Vergleich sind im Jahr 2018 nun 8 Monate in Folge zu trocken und 6 Monate aufeinanderfolgend zu warm ausgefallen. Der Dürreindex der letzten 90 Tage klassifiziert insbesondere weite Teile Unterfrankens, Oberfrankens und Mittelfrankens als extrem trocken und dort ist bei vielen Wetterstationen seit mehr als 24 Tagen kein nennenswerter Regen mehr gefallen. Die Temperaturbilanz des diesjährigen Sommerhalbjahres ergibt ca. doppelt so viele Sommertage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 25°C) als im langjährigen Mittel. Damit wird das Niveau des Trockenjahres 2003 zum Teil überschritten (Würzburg 2003: 90 Tage, 2018: 101 Tage). Allerdings bei der Anzahl der heißen Tage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 30°C) und der Zahl der Wüstentage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 35°C) hatte der Vergleichszeitraum aus 2003 verbreitet höhere Werte als 2018.
Fließgewässer:
Die Niedrigwassersituation an den Fließgewässern hält unvermindert an. Bayernweit sind an den gewässerkundlichen Pegeln niedrige Abflüsse zu verzeichnen. Großteils werden Abflüsse auf und unter dem Niveau des langjährigen mittleren Niedrigabflusses (MNQ) registriert und damit als sehr niedrig eingestuft. An einzelnen Pegeln bewegen sich die Abflüsse im Bereich des niedrigsten bisher gemessenen Tageswertes (NQ). Einige kleinere Fließgewässer sind abschnittweise trockengefallen, zum Teil auch vollständig ausgetrocknet. Etwas günstiger ist die Abflusssituation an den Gewässern mit alpinem Einzugsgebiet am direkten Alpenrand oder an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden. Eine solche Abflusserhöhung erfolgt z. B. an der Rednitz/Regnitz durch Abgaben aus dem Roth- sowie Brombachsee (siehe Speicher). Bei weiterem Ausbleiben nachhaltiger Niederschläge werden die Abflüsse weiter langsam abnehmen und/oder auf niedrigem Niveau verharren, so dass die Niedrigwassersituation weiter anhält.
Seen und Speicher:
An den Seen im Süden Bayerns werden vielfach niedrige, z. T. sehr niedrige Wasserstände registriert.
Die Betriebsräume für die Niedrigwasseraufhöhung liegen aktuell zwischen 27% und 100%, wobei ein Speicher nahe der 40% Marke und zwei weitere Speicher unter bzw. knapp über 30% des Betriebsraumes zur Niedrigwasseraufhöhung liegen. Die Betriebsräume aller anderen Talsperren betragen über 50%. Der Donaupegel bei Kelheimwinzer schwankt derzeit um die 140 m³/s. Sofern möglich, wird versucht den Rothsee als Zwischenspeicher für die Überleitung von Donauwasser in das Maingebiet zu füllen. Da in den nächsten Tagen keine durchgreifende Wetteränderung vorhergesagt ist, werden die Pegel der Talsperren weiter leicht sinken. Der Niedrigwasserbetrieb wird an allen Talsperren fortgeführt.
Eine wesentliche Änderung für die Überleitung von Donauwasser in das Maingebiet ist noch nicht vorgesehen. Zurzeit wird aus dem Rothsee Donauwasser übergeleitet. Der Seepegel am Großen Brombachsee sinkt leicht ab, es wird nur das Mindestwasser abgegeben.
Am Sylvensteinspeicher halten sich derzeit Zufluss und Abfluss die Waage.
Die Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind der Jahreszeit ausreichend gefüllt. Hier sind keine Einschränkungen in der Wasserlieferung an die Fernwasserversorger zu erwarten.
Grundwasserstände:
Anfang dieses Jahres hatten sich die Grundwasserstände und Quellschüttungen des oberen Grundwasserstockwerks von der letzten Trockenperiode (Juni/Juli 2017) weitgehend erholt. Seit Ende Januar stieg die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwasser- und Quellmessstellen im oberen Grundwasserstockwerk von rd. 5% auf rd. 76% Mitte August an. Zwischenzeitliche Niederschläge führten vorübergehend zu einer leichten Entspannung der Niedrigwassersituation im September. Seit Anfang Oktober verschärft sich die Situation, sodass aktuell rd. 76% der oberflächennahen Grundwassermessstellen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände zeigen.
Insbesondere an den Grundwasserständen der tieferen Grundwasserstockwerke sind die Auswirkungen der letzten Trockenperioden (Juni/Juli 2017, Winter 2016/2017, Sommer/Herbst 2015) nachvollziehbar. So zeigten in den vergangenen drei Jahren nie weniger als 40% der Messstellen niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände. Im laufenden Jahr ist die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen der tieferen Grundwasserstockwerke stark angestiegen. Aktuell liegt sie konstant hoch bei rd. 79%.
Aufgrund der insgesamt zu geringen Niederschläge in den letzten Jahren weist die Grundwasserneubildung in Bayern seit 2003 ein deutliches Defizit auf. Bei anhaltendem Trockenwetter und weiterhin nur geringen Niederschlägen ist nicht mit einer dauerhaften Entspannung der Niedrigwassersituation zu rechnen.
Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Auf Grund der kühlen Witterung haben sich die Wassertemperatur und Sauerstoffverhältnisse stabilisiert. Dies ist aus gewässerökologischer Sicht positiv zu bewerten. Die Situation mit teilweise sehr geringen Abflüssen in vielen Fließgewässern ist unverändert angespannt. Durch trockengefallene Gewässerabschnitte sind die Lebensgemeinschaften hier stark beeinträchtigt. Dies betrifft auch seltene Bachmuschelbestände.
In den Seen sind die Wassertemperaturen auf ein für diese Jahreszeit normales Niveau abgesunken. Die meisten Seen sind jedoch weiterhin temperaturgeschichtet, d.h. eine Zirkulation hat noch nicht stattgefunden. Die Sauerstoffsituation für Fische und sonstige Wassertiere bleibt daher weiterhin angespannt.
Ausblick:
Zunächst bleibt weiterhin trockenes und warmes Herbstwetter wetterbestimmend. Ab Dienstag (23.10.) gelangt Bayern in eine nördliche Strömung und Flächenniederschläge werden vorhergesagt. Die Niedrigwassersituation wird sich aber kurzfristig nicht grundlegend ändern.