- Startseite >
- Lage >
- Bayern >
- Archiv
Niedrigwasser-Lagebericht Bayern
Ausgegeben am 04.10.18, 14:30 Uhr
Überwiegend trockenes Hochdruckwetter bestimmt die Witterung der nächsten 7 Tage und dadurch hält die Niedrigwassersituation weiter an. 66 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen sogar 81 Prozent der Messstellen diese Niedrigwassersituation.
Witterung:
Das bisherige hydrologische Sommerhalbjahr bleibt bayernweit zu trocken. So summiert sich die Niederschlagsumme vom 01.05.- 03.10.2018 in Nordbayern auf 254mm (66% vom Mittel 1981-2010) und 484mm in Südbayern (80% vom Mittel). Im langjährigen Vergleich sind im Jahr 2018 nun 8 Monate in Folge zu trocken und 6 Monate aufeinanderfolgend zu warm ausgefallen (Septembertemperatur: + 1,7 Grad, Septemberniederschlag: 82% vom Mittel). Der Dürreindex der letzten 90 Tage klassifiziert insbesondere große Bereiche Oberfrankens und Mittelfrankens als extrem trocken. Insgesamt sind im Sommerhalbjahr 2018 ca. doppelt so viele Sommertage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 25°C) aufgetreten als im langjährigen Mittel. Damit wird das Niveau des Trockenjahres 2003 zum Teil überschritten (Würzburg 2003: 90 Tage, 2018: 98 Tage). Allerdings bei der Anzahl der heißen Tage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 30°C) und der Zahl der Wüstentage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 35°C) hatte der Vergleichszeitraum aus 2003 verbreitet höhere Werte als 2018.
Fließgewässer:
Die Niederschläge am 1.10. haben nur im Süden Bayerns die Abflüsse ansteigen lassen und zu einer vorübergehenden Entspannung der Niedrigwassersituation geführt. Die Abflüsse gehen allerdings bereits wieder zurück. Im übrigen Bayern hielt die Niedrigwassersituation unvermindert an. Aktuell werden an den gewässerkundlichen Pegeln in Bayern verbreitet niedrige Abflüsse registriert. Vielfach, vor allem nördlich der Donau und in Niederbayern, werden die Abflüsse als sehr niedrig eingestuft, d. h der langjährige mittlere Niedrigwasserabfluss (MNQ) wird unterschritten. An einzelnen Pegeln liegen die Abflüsse im Bereich des niedrigsten bisher gemessenen Tageswertes (NQ). Einige kleinere Fließgewässer sind abschnittweise trockengefallen, zum Teil auch vollständig ausgetrocknet. Günstiger ist die Abflusssituation derzeit an Gewässern mit alpinem Einzugsgebiet am direkten Alpenrand oder an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden. Eine solche Abflusserhöhung erfolgt z. B. an der Rednitz/Regnitz durch Abgaben aus dem Rothsee- sowie Brombachsee (siehe Speicher). Bei weiterem Ausbleiben nachhaltiger Niederschläge werden die Abflüsse weiter langsam abnehmen und /oder auf niedrigem Niveau stagnieren, so dass die Niedrigwassersituation weiter anhält.
Seen und Speicher:
An einigen Seen im Süden Bayerns bewegen sich die Wasserstände weiterhin auf niedrigem, zum Teil sehr niedrigem Niveau.
Die Betriebsräume der Speicher für die Niedrigwasseraufhöhung liegen aktuell zwischen 31 % und 100 %, wobei zwei Speicher kurz vor der 30%-Marke stehen. Die prozentualen Änderungen der Betriebsräume rühren auch daher, dass für vier Speicher mit Oktoberbeginn ein Winterstauziel gilt. Diese liegen zwischen 0,50 m und 2,0 m unter dem Sommerstauziel. Der Donaupegel bei Kehlheimwinzer war stabil, daher konnte der Betriebsraum des Rothsees weiterhin gefüllt werden. Es wird in den nächsten Tagen keine durchgreifende Wetteränderung vorhergesagt. Die Pegel der Talsperren werden daher leicht sinken. Der Niedrigwasserbetrieb wird an allen Talsperren fortgeführt.
Eine wesentliche Änderung für die Überleitung von Donauwasser in das Maingebiet hat sich nicht ergeben. Zurzeit wird aus dem Rothsee Donauwasser übergeleitet. Der Pumpbetrieb für den Rothsee wird, wenn es die Wasserstände der Donau es zulassen, fortgeführt. Der Seepegel am Großen Brombachsee sank leicht ab, zurzeit wird hier nur das Mindestwasser abgegeben.
Dem Sylvensteinspeicher fließt momentan noch mehr Wasser zu, als an die Isar abgegeben wird. Die Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind der Jahreszeit ausreichend gefüllt. Hier sind keine Einschränkungen in der Wasserlieferung an die Fernwasserversorger zu erwarten.
Grundwasserstände:
Anfang dieses Jahres hatten sich die Grundwasserstände und Quellschüttungen des oberen Grundwasserstockwerks von der letzten Trockenperiode (Juni/Juli 2017) weitgehend erholt. Seit Ende Januar stieg die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwasser- und Quellmessstellen im oberen Grundwasserstockwerk von rd. 5% auf rd. 76% Mitte August an. Zwischenzeitliche Niederschläge führten vorübergehend zu einer leichten Entspannung der Niedrigwassersituation. Aktuell weisen rd. 66% der oberflächennahen Grundwassermessstellen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf.
Insbesondere an den Grundwasserständen der tieferen Grundwasserstockwerke sind die Auswirkungen der letzten Trockenperioden (Juni/Juli 2017, Winter 2016/2017, Sommer/Herbst 2015) nachvollziehbar. So zeigten in den vergangenen drei Jahren nie weniger als 40% der Messstellen niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände. Die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen der tieferen Grundwasserstockwerke ist nach einer leichten Entspannung in der vergangenen Woche auf aktuell rd. 81% gestiegen.
Aufgrund der insgesamt zu geringen Niederschläge in den letzten Jahren weist die Grundwasserneubildung in Bayern seit 2003 ein deutliches Defizit auf. Bei anhaltendem Trockenwetter und weiterhin nur geringen Niederschlägen ist nicht mit einer dauerhaften Entspannung der Niedrigwassersituation zu rechnen.
Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Auf Grund der kühlen Witterung haben sich die Wassertemperatur und Sauerstoffverhältnisse stabilisiert. Dies ist aus gewässerökologischer Sicht positiv zu bewerten. Die Situation mit teilweise sehr geringen Abflüssen in vielen Fließgewässern ist unverändert angespannt. Durch trockengefallene Gewässerabschnitte sind die Lebensgemeinschaften hier stark beeinträchtigt. Dies betrifft auch seltene Bachmuschelbestände.
In den Seen sind die Wassertemperaturen auf ein für diese Jahreszeit normales Niveau abgesunken. Die meisten Seen sind jedoch weiterhin temperaturgeschichtet, d.h. eine Zirkulation hat noch nicht stattgefunden. Die Sauerstoffsituation für Fische und sonstige Wassertiere bleibt daher weiterhin angespannt.
Ausblick:
Das Wettergeschehen der nächsten 7 Tagen wird maßgeblich von einer Hochdruckbrücke bestimmt, die sich vom Ostatlantik bis nach Russland erstreckt. Von Samstag auf Sonntag (06./07.10.) verursacht eine mitteleuropäische Tiefdruckrinne kurzzeitig geringe Niederschläge. Insgesamt herrscht ruhiges, sonniges Herbstwetter und die Tageshöchsttemperaturen erreichen wieder Werte um 20°C. Die Niedrigwassersituation hält weiter an.
Witterung:
Das bisherige hydrologische Sommerhalbjahr bleibt bayernweit zu trocken. So summiert sich die Niederschlagsumme vom 01.05.- 03.10.2018 in Nordbayern auf 254mm (66% vom Mittel 1981-2010) und 484mm in Südbayern (80% vom Mittel). Im langjährigen Vergleich sind im Jahr 2018 nun 8 Monate in Folge zu trocken und 6 Monate aufeinanderfolgend zu warm ausgefallen (Septembertemperatur: + 1,7 Grad, Septemberniederschlag: 82% vom Mittel). Der Dürreindex der letzten 90 Tage klassifiziert insbesondere große Bereiche Oberfrankens und Mittelfrankens als extrem trocken. Insgesamt sind im Sommerhalbjahr 2018 ca. doppelt so viele Sommertage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 25°C) aufgetreten als im langjährigen Mittel. Damit wird das Niveau des Trockenjahres 2003 zum Teil überschritten (Würzburg 2003: 90 Tage, 2018: 98 Tage). Allerdings bei der Anzahl der heißen Tage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 30°C) und der Zahl der Wüstentage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 35°C) hatte der Vergleichszeitraum aus 2003 verbreitet höhere Werte als 2018.
Fließgewässer:
Die Niederschläge am 1.10. haben nur im Süden Bayerns die Abflüsse ansteigen lassen und zu einer vorübergehenden Entspannung der Niedrigwassersituation geführt. Die Abflüsse gehen allerdings bereits wieder zurück. Im übrigen Bayern hielt die Niedrigwassersituation unvermindert an. Aktuell werden an den gewässerkundlichen Pegeln in Bayern verbreitet niedrige Abflüsse registriert. Vielfach, vor allem nördlich der Donau und in Niederbayern, werden die Abflüsse als sehr niedrig eingestuft, d. h der langjährige mittlere Niedrigwasserabfluss (MNQ) wird unterschritten. An einzelnen Pegeln liegen die Abflüsse im Bereich des niedrigsten bisher gemessenen Tageswertes (NQ). Einige kleinere Fließgewässer sind abschnittweise trockengefallen, zum Teil auch vollständig ausgetrocknet. Günstiger ist die Abflusssituation derzeit an Gewässern mit alpinem Einzugsgebiet am direkten Alpenrand oder an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden. Eine solche Abflusserhöhung erfolgt z. B. an der Rednitz/Regnitz durch Abgaben aus dem Rothsee- sowie Brombachsee (siehe Speicher). Bei weiterem Ausbleiben nachhaltiger Niederschläge werden die Abflüsse weiter langsam abnehmen und /oder auf niedrigem Niveau stagnieren, so dass die Niedrigwassersituation weiter anhält.
Seen und Speicher:
An einigen Seen im Süden Bayerns bewegen sich die Wasserstände weiterhin auf niedrigem, zum Teil sehr niedrigem Niveau.
Die Betriebsräume der Speicher für die Niedrigwasseraufhöhung liegen aktuell zwischen 31 % und 100 %, wobei zwei Speicher kurz vor der 30%-Marke stehen. Die prozentualen Änderungen der Betriebsräume rühren auch daher, dass für vier Speicher mit Oktoberbeginn ein Winterstauziel gilt. Diese liegen zwischen 0,50 m und 2,0 m unter dem Sommerstauziel. Der Donaupegel bei Kehlheimwinzer war stabil, daher konnte der Betriebsraum des Rothsees weiterhin gefüllt werden. Es wird in den nächsten Tagen keine durchgreifende Wetteränderung vorhergesagt. Die Pegel der Talsperren werden daher leicht sinken. Der Niedrigwasserbetrieb wird an allen Talsperren fortgeführt.
Eine wesentliche Änderung für die Überleitung von Donauwasser in das Maingebiet hat sich nicht ergeben. Zurzeit wird aus dem Rothsee Donauwasser übergeleitet. Der Pumpbetrieb für den Rothsee wird, wenn es die Wasserstände der Donau es zulassen, fortgeführt. Der Seepegel am Großen Brombachsee sank leicht ab, zurzeit wird hier nur das Mindestwasser abgegeben.
Dem Sylvensteinspeicher fließt momentan noch mehr Wasser zu, als an die Isar abgegeben wird. Die Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind der Jahreszeit ausreichend gefüllt. Hier sind keine Einschränkungen in der Wasserlieferung an die Fernwasserversorger zu erwarten.
Grundwasserstände:
Anfang dieses Jahres hatten sich die Grundwasserstände und Quellschüttungen des oberen Grundwasserstockwerks von der letzten Trockenperiode (Juni/Juli 2017) weitgehend erholt. Seit Ende Januar stieg die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwasser- und Quellmessstellen im oberen Grundwasserstockwerk von rd. 5% auf rd. 76% Mitte August an. Zwischenzeitliche Niederschläge führten vorübergehend zu einer leichten Entspannung der Niedrigwassersituation. Aktuell weisen rd. 66% der oberflächennahen Grundwassermessstellen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf.
Insbesondere an den Grundwasserständen der tieferen Grundwasserstockwerke sind die Auswirkungen der letzten Trockenperioden (Juni/Juli 2017, Winter 2016/2017, Sommer/Herbst 2015) nachvollziehbar. So zeigten in den vergangenen drei Jahren nie weniger als 40% der Messstellen niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände. Die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen der tieferen Grundwasserstockwerke ist nach einer leichten Entspannung in der vergangenen Woche auf aktuell rd. 81% gestiegen.
Aufgrund der insgesamt zu geringen Niederschläge in den letzten Jahren weist die Grundwasserneubildung in Bayern seit 2003 ein deutliches Defizit auf. Bei anhaltendem Trockenwetter und weiterhin nur geringen Niederschlägen ist nicht mit einer dauerhaften Entspannung der Niedrigwassersituation zu rechnen.
Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Auf Grund der kühlen Witterung haben sich die Wassertemperatur und Sauerstoffverhältnisse stabilisiert. Dies ist aus gewässerökologischer Sicht positiv zu bewerten. Die Situation mit teilweise sehr geringen Abflüssen in vielen Fließgewässern ist unverändert angespannt. Durch trockengefallene Gewässerabschnitte sind die Lebensgemeinschaften hier stark beeinträchtigt. Dies betrifft auch seltene Bachmuschelbestände.
In den Seen sind die Wassertemperaturen auf ein für diese Jahreszeit normales Niveau abgesunken. Die meisten Seen sind jedoch weiterhin temperaturgeschichtet, d.h. eine Zirkulation hat noch nicht stattgefunden. Die Sauerstoffsituation für Fische und sonstige Wassertiere bleibt daher weiterhin angespannt.
Ausblick:
Das Wettergeschehen der nächsten 7 Tagen wird maßgeblich von einer Hochdruckbrücke bestimmt, die sich vom Ostatlantik bis nach Russland erstreckt. Von Samstag auf Sonntag (06./07.10.) verursacht eine mitteleuropäische Tiefdruckrinne kurzzeitig geringe Niederschläge. Insgesamt herrscht ruhiges, sonniges Herbstwetter und die Tageshöchsttemperaturen erreichen wieder Werte um 20°C. Die Niedrigwassersituation hält weiter an.