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Niedrigwasser-Lagebericht Bayern
Ausgegeben am 13.09.18, 14:30 Uhr
Nach kurzen frontalen Regenfällen vom 12. bis 13.09.2018, verlagert sich ein Ostatlantikhoch nach Südeuropa und eine weitere sonnige, trockene und spätsommerlich warme Witterungsperiode folgt. Grundwasser: 69 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen sogar 79 Prozent der Messstellen diese Niedrigwassersituation.
Witterung:
Das bisherige hydrologische Sommerhalbjahr bleibt, trotz zeitweiliger Starkniederschläge, bayernweit zu trocken. So summiert sich die Niederschlagsumme vom 01.05.- 12.09.2018 in Nordbayern auf 218 mm (64% vom Mittel 1981-2010) und 409 mm in Südbayern (75% vom Mittel). Im langjährigen Vergleich sind im Jahr 2018 nun 7 Monate in Folge zu trocken und 5 Monate aufeinanderfolgend deutlich zu warm ausgefallen (Augusttemperatur: + 3,9 Grad, Augustniederschlag: 64% vom Mittel). Der Dürreindex der letzten 90 Tage klassifiziert insbesondere Oberfranken sowie große Teile Unterfrankens, Mittelfrankens, Schwabens und der Oberpfalz als extrem trocken. Insgesamt sind im Sommerhalbjahr 2018 ca. doppelt so viele Sommertage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 25°C) aufgetreten als im langjährigen Mittel. Damit wird das Niveau des Trockenjahres 2003 zum Teil überschritten (Würzburg 2003: 84 Tage, 2018: 95 Tage). Allerdings bei der Anzahl der heißen Tage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 30°C) und der Zahl der Wüstentage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 35°C) hatte der Vergleichszeitraum aus 2003 verbreitet höhere Werte als 2018.
Fließgewässer:
Die Niederschläge der letzten Woche (36. KW) haben die Abflüsse in den betroffenen Gebieten nur vorübergehend ansteigen lassen und zu einer kurzzeitigen Verbesserung der Niedrigwassersituation geführt. Mittlerweile sind die Wasserstände überwiegend wieder gefallen, so dass die Abflüsse weiterhin vielfach als sehr niedrig eingestuft werden, d. h. der langjährige mittlere Niedrigwasserabfluss wird unterschritten. So werden in Bayern an ca. 60 % der gewässerkundlichen Pegel sehr niedrige Abflüsse auf und unter dem Niveau des langjährigen mittleren Niedrigwasserabflusses (MNQ) registriert. An einzelnen Pegeln liegen die Abflüsse im Bereich des niedrigsten bisher gemessenen Tageswertes (NQ). Einige kleinere Fließgewässer sind abschnittweise trockengefallen, zum Teil auch vollständig ausgetrocknet. Etwas günstiger ist die Abflusssituation derzeit an Gewässern mit alpinem Einzugsgebiet am direkten Alpenrand oder an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden. Eine solche Abflusserhöhung erfolgt z. B. an der Rednitz/Regnitz durch Abgaben aus dem Brombach- sowie Rothsee oder an der Isar durch Abgaben aus dem Sylvensteinspeicher (siehe Speicher).
Mit dem Durchzug einer Kaltfront werden in der Nacht zum Freitag Schauer- und Gewitterniederschläge erwartet. In den von Niederschlägen betroffenen Bereichen können deshalb die Abflüsse vorübergehend ansteigen. Bei weiterem Ausbleiben nachhaltiger Niederschläge werden die Abflüsse auf niedrigem Niveau verharren und/oder weiter abnehmen, so dass die derzeitige Niedrigwassersituation weiter anhalten wird.
Seen und Speicher:
Die Wasserstände an den Seen im Süden Bayerns bewegen sich weiterhin auf niedrigem, z. T. sehr niedrigem Niveau.
Die Betriebsräume für die Niedrigwasseraufhöhung liegen aktuell zwischen 34 % und 92 %, wobei drei Speicher unter die 50%-Marke gefallen sind. Bayernweit sind alle Speicherpegel leicht fallend. Der Niedrigwasserbetrieb wird an allen Talsperren fortgeführt.
Für die Überleitung in das Maingebiet hat sich an Niedrigwassersituation wenig geändert. Zurzeit wird überwiegend aus dem Rothsee Donauwasser übergeleitet. Der Seepegel am Großen Brombachsee konnte relativ stabil gehalten werden.
Der Sylvensteinspeicher gibt momentan wieder mehr Wasser in die Isar ab als dem Speicher zufließt. Die Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind der Jahreszeit ausreichend gefüllt. Hier sind dieses Jahr keine Einschränkungen in der Wasserlieferung an die Fernwasserversorger zu erwarten.
Grundwasserstände:
Anfang dieses Jahres hatten sich die Grundwasserstände und Quellschüttungen des oberen Grundwasserstockwerks von der letzten Trockenperiode (Juni/Juli 2017) weitgehend erholt. Seit Ende Januar stieg die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwasser- und Quellmessstellen im oberen Grundwasserstockwerk von rd. 5% auf rd. 76% stetig an. Niederschläge Anfang September führten insbesondere in Südbayern zu einer leichten Entspannung der Niedrigwassersituation (rd. 64%). In der vergangenen Woche stieg die Anzahl der oberflächennahen Messstellen mit niedrigen oder sehr niedrigen Grundwasserständen und Quellschüttungen erneut an auf aktuell rd. 69%.
Insbesondere an den Grundwasserständen der tieferen Grundwasserstockwerke sind die Auswirkungen der letzten Trockenperioden (Juni/Juli 2017, Winter 2016/2017, Sommer/Herbst 2015) nachvollziehbar. So zeigten in den vergangenen drei Jahren nie weniger als 40% der Messstellen niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände. Die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen der tieferen Grundwasserstockwerke stieg in der vergangenen Woche leicht an auf aktuell rd. 79%.
Aufgrund der insgesamt zu geringen Niederschläge in den letzten Jahren weist die Grundwasserneubildung in Bayern seit 2003 ein deutliches Defizit auf. Bei anhaltendem Trockenwetter und weiterhin nur geringen Niederschlägen ist nicht mit einer dauerhaften Entspannung der Niedrigwassersituation zu rechnen.
Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Noch immer weisen viele Fließgewässer einen niedrigen, teilweise sehr niedrigen Abfluss auf. Durch die niedrigen Wasserstände wird allgemein der Lebensraum vieler Wassertiere stark eingeengt. Auf Grund der insgesamt kühleren Witterung haben sich die Temperatur und Sauerstoffverhältnisse stabilisiert. Dies ist aus gewässerökologischer Sicht positiv zu bewerten.
Größere Fischsterben werden kaum beobachtet. Durch die lang anhaltende kritische Situation muss aber mit einer weitreichenden Beeinträchtigung vieler Fischbestände gerechnet werden.
Die Situation in vielen Muschelgewässern ist inzwischen als sehr kritisch zu bewerten. Seltene Muschelbestände stehen unter intensiver Beobachtung, um eine vollständige Austrocknung zu verhindern.
In den Seen sind die Wassertemperaturen auf ein für diese Jahreszeit normales Niveau abgesunken. Eine massenhafte Entwicklung von Algen, die zu Beeinträchtigungen von Nutzungen führen können, ist weiterhin nicht auszuschließen, aber eher in Einzelfällen zu erwarten. Besonders ist mit solchen Situationen in nährstoffreichen Kleinseen und Baggerseen zu rechnen. Die Sauerstoffsituation für Fische und sonstige Wassertiere bleibt in manchen Seen weiterhin angespannt.
Ausblick:
Beim Durchzug der Kaltfront von Tief Anthea (12. bis 13.09.2018) fallen schauerartige, gewittrige Regenfälle mit dem Niederschlagsschwerpunkt in Südbayern. Anschließend verlagert sich ein Ostatlantikhoch nach Südeuropa und eine weitere sonnige, trockene und spätsommerlich warme Witterungsperiode folgt. Dadurch setzt sich die Niedrigwassersituation weiter fort.
Witterung:
Das bisherige hydrologische Sommerhalbjahr bleibt, trotz zeitweiliger Starkniederschläge, bayernweit zu trocken. So summiert sich die Niederschlagsumme vom 01.05.- 12.09.2018 in Nordbayern auf 218 mm (64% vom Mittel 1981-2010) und 409 mm in Südbayern (75% vom Mittel). Im langjährigen Vergleich sind im Jahr 2018 nun 7 Monate in Folge zu trocken und 5 Monate aufeinanderfolgend deutlich zu warm ausgefallen (Augusttemperatur: + 3,9 Grad, Augustniederschlag: 64% vom Mittel). Der Dürreindex der letzten 90 Tage klassifiziert insbesondere Oberfranken sowie große Teile Unterfrankens, Mittelfrankens, Schwabens und der Oberpfalz als extrem trocken. Insgesamt sind im Sommerhalbjahr 2018 ca. doppelt so viele Sommertage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 25°C) aufgetreten als im langjährigen Mittel. Damit wird das Niveau des Trockenjahres 2003 zum Teil überschritten (Würzburg 2003: 84 Tage, 2018: 95 Tage). Allerdings bei der Anzahl der heißen Tage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 30°C) und der Zahl der Wüstentage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 35°C) hatte der Vergleichszeitraum aus 2003 verbreitet höhere Werte als 2018.
Fließgewässer:
Die Niederschläge der letzten Woche (36. KW) haben die Abflüsse in den betroffenen Gebieten nur vorübergehend ansteigen lassen und zu einer kurzzeitigen Verbesserung der Niedrigwassersituation geführt. Mittlerweile sind die Wasserstände überwiegend wieder gefallen, so dass die Abflüsse weiterhin vielfach als sehr niedrig eingestuft werden, d. h. der langjährige mittlere Niedrigwasserabfluss wird unterschritten. So werden in Bayern an ca. 60 % der gewässerkundlichen Pegel sehr niedrige Abflüsse auf und unter dem Niveau des langjährigen mittleren Niedrigwasserabflusses (MNQ) registriert. An einzelnen Pegeln liegen die Abflüsse im Bereich des niedrigsten bisher gemessenen Tageswertes (NQ). Einige kleinere Fließgewässer sind abschnittweise trockengefallen, zum Teil auch vollständig ausgetrocknet. Etwas günstiger ist die Abflusssituation derzeit an Gewässern mit alpinem Einzugsgebiet am direkten Alpenrand oder an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden. Eine solche Abflusserhöhung erfolgt z. B. an der Rednitz/Regnitz durch Abgaben aus dem Brombach- sowie Rothsee oder an der Isar durch Abgaben aus dem Sylvensteinspeicher (siehe Speicher).
Mit dem Durchzug einer Kaltfront werden in der Nacht zum Freitag Schauer- und Gewitterniederschläge erwartet. In den von Niederschlägen betroffenen Bereichen können deshalb die Abflüsse vorübergehend ansteigen. Bei weiterem Ausbleiben nachhaltiger Niederschläge werden die Abflüsse auf niedrigem Niveau verharren und/oder weiter abnehmen, so dass die derzeitige Niedrigwassersituation weiter anhalten wird.
Seen und Speicher:
Die Wasserstände an den Seen im Süden Bayerns bewegen sich weiterhin auf niedrigem, z. T. sehr niedrigem Niveau.
Die Betriebsräume für die Niedrigwasseraufhöhung liegen aktuell zwischen 34 % und 92 %, wobei drei Speicher unter die 50%-Marke gefallen sind. Bayernweit sind alle Speicherpegel leicht fallend. Der Niedrigwasserbetrieb wird an allen Talsperren fortgeführt.
Für die Überleitung in das Maingebiet hat sich an Niedrigwassersituation wenig geändert. Zurzeit wird überwiegend aus dem Rothsee Donauwasser übergeleitet. Der Seepegel am Großen Brombachsee konnte relativ stabil gehalten werden.
Der Sylvensteinspeicher gibt momentan wieder mehr Wasser in die Isar ab als dem Speicher zufließt. Die Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind der Jahreszeit ausreichend gefüllt. Hier sind dieses Jahr keine Einschränkungen in der Wasserlieferung an die Fernwasserversorger zu erwarten.
Grundwasserstände:
Anfang dieses Jahres hatten sich die Grundwasserstände und Quellschüttungen des oberen Grundwasserstockwerks von der letzten Trockenperiode (Juni/Juli 2017) weitgehend erholt. Seit Ende Januar stieg die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwasser- und Quellmessstellen im oberen Grundwasserstockwerk von rd. 5% auf rd. 76% stetig an. Niederschläge Anfang September führten insbesondere in Südbayern zu einer leichten Entspannung der Niedrigwassersituation (rd. 64%). In der vergangenen Woche stieg die Anzahl der oberflächennahen Messstellen mit niedrigen oder sehr niedrigen Grundwasserständen und Quellschüttungen erneut an auf aktuell rd. 69%.
Insbesondere an den Grundwasserständen der tieferen Grundwasserstockwerke sind die Auswirkungen der letzten Trockenperioden (Juni/Juli 2017, Winter 2016/2017, Sommer/Herbst 2015) nachvollziehbar. So zeigten in den vergangenen drei Jahren nie weniger als 40% der Messstellen niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände. Die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen der tieferen Grundwasserstockwerke stieg in der vergangenen Woche leicht an auf aktuell rd. 79%.
Aufgrund der insgesamt zu geringen Niederschläge in den letzten Jahren weist die Grundwasserneubildung in Bayern seit 2003 ein deutliches Defizit auf. Bei anhaltendem Trockenwetter und weiterhin nur geringen Niederschlägen ist nicht mit einer dauerhaften Entspannung der Niedrigwassersituation zu rechnen.
Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Noch immer weisen viele Fließgewässer einen niedrigen, teilweise sehr niedrigen Abfluss auf. Durch die niedrigen Wasserstände wird allgemein der Lebensraum vieler Wassertiere stark eingeengt. Auf Grund der insgesamt kühleren Witterung haben sich die Temperatur und Sauerstoffverhältnisse stabilisiert. Dies ist aus gewässerökologischer Sicht positiv zu bewerten.
Größere Fischsterben werden kaum beobachtet. Durch die lang anhaltende kritische Situation muss aber mit einer weitreichenden Beeinträchtigung vieler Fischbestände gerechnet werden.
Die Situation in vielen Muschelgewässern ist inzwischen als sehr kritisch zu bewerten. Seltene Muschelbestände stehen unter intensiver Beobachtung, um eine vollständige Austrocknung zu verhindern.
In den Seen sind die Wassertemperaturen auf ein für diese Jahreszeit normales Niveau abgesunken. Eine massenhafte Entwicklung von Algen, die zu Beeinträchtigungen von Nutzungen führen können, ist weiterhin nicht auszuschließen, aber eher in Einzelfällen zu erwarten. Besonders ist mit solchen Situationen in nährstoffreichen Kleinseen und Baggerseen zu rechnen. Die Sauerstoffsituation für Fische und sonstige Wassertiere bleibt in manchen Seen weiterhin angespannt.
Ausblick:
Beim Durchzug der Kaltfront von Tief Anthea (12. bis 13.09.2018) fallen schauerartige, gewittrige Regenfälle mit dem Niederschlagsschwerpunkt in Südbayern. Anschließend verlagert sich ein Ostatlantikhoch nach Südeuropa und eine weitere sonnige, trockene und spätsommerlich warme Witterungsperiode folgt. Dadurch setzt sich die Niedrigwassersituation weiter fort.