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Niedrigwasser-Lagebericht Bayern
Ausgegeben am 09.08.18, 14:00 Uhr
Durchziehende Kaltfront beendet vorübergehend die sommerlich warme Witterung begleitet von gewittrigen Schauern mit lokalem, unwetterartigem Starkregen. Die zweitägigen Niederschlagsmengen reichen aber nicht aus, um die Niedrigwasserlage grundlegend zu verändern. Am Sonntag wieder wärmer und trocken.
Witterung:
Das bisherige Sommerhalbjahr bleibt, trotz lokaler gewittriger Starkniederschläge, bayernweit zu trocken. So summiert sich die Niederschlagsumme vom 01.05.- 09.08.2018 in Nordbayern auf 175 mm (67% vom Mittel 1981-2010) und 294 mm in Südbayern (71% vom Mittel). Im langjährigen Vergleich sind nun 6 Monate in Folge zu trocken und 4 Monate aufeinanderfolgend deutlich zu warm ausgefallen (Julitemperatur: + 2,8 Grad, Juliniederschlag: 55% vom Mittel). Der Dürreindex der letzten 90 Tage klassifiziert insbesondere Teile Oberfrankens der Oberpfalz und Oberbayern als extrem trocken. Die Trockenwettersituation wird von einer deutlich zu warmen Witterung begleitet. Insgesamt sind im Sommerhalbjahr 2018 bisher mehr als doppelt so viele Sommertage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 25 °C) aufgetreten als im langjährigen Mittel. Damit ist das Niveau des Trockenjahres 2003 bereits erreicht, teilweise sogar überschritten worden (Würzburg 2003: 55 Tage, 2018: 75 Tage). Die Anzahl der heißen Tage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 30 °C) erreicht vielerorts die Werte aus 2003.
Fließgewässer:
Die Niedrigwassersituation an den Fließgewässern hat sich im Vergleich zur Vorwoche weiter verschärft. Nahezu bayernweit sind an den gewässerkundlichen Pegeln niedrige Abflüsse zu verzeichnen. An über 60% der Messstellen werden derzeit Abflüsse auf und unter dem Niveau des langjährigen mittleren Niedrigwasserabflusses (MNQ) registriert und damit als sehr niedrig eingestuft. An einzelnen Pegeln bewegen sich die Abflüsse im Bereich des niedrigsten bisher gemessenen Tageswertes (NQ).
Etwas günstiger ist die Abflusssituation an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden. Eine solche Abflusserhöhung erfolgt z. B. an der Rednitz/Regnitz durch Abgaben aus dem Brombach- sowie Rothsee oder an der Isar durch Abgaben aus dem Sylvensteinspeicher. Die Gewitterniederschläge führen nur lokal und kurzfristig zu Abflussanstiegen. Bei weiterem Ausbleiben nachhaltiger Niederschläge sowie weiterhin hohen Temperaturen werden die Abflüsse auf niedrigem Niveau verharren und/oder weiter abnehmen.
Seen und Speicher:
An den Seen im Süden Bayerns sind die Wasserstände mittlerweile vielfach auf niedrigem, im Südosten auf sehr niedrigem Niveau. Auch hier werden die Wasserstände auf niedrigem Niveau bleiben und z.T. weiter zurückgehen.
Die staatlichen Talsperren leisten seit Beginn dieser ausgeprägten Trockenphase einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Abflüsse in den Gewässern. Da die Betriebsräume für Niedrigwasseraufhöhung mit Füllgraden von 56 % bis 97 % immer noch überwiegend gut gefüllt sind, können die staatlichen Talsperren ihren bisherigen Betrieb auch in den kommenden Tagen beibehalten.
Der Schwellenwert von 140 m³/s am Pegel Kehlheimwinzer, ab dem die Überleitung von Donauwasser in das Maingebiet möglich wäre, wird seit Tagen knapp unterschritten. Daher wird das Aufhöhungswasser für die Regnitz weiterhin aus dem Großen Brombachsee entnommen.
Die Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind der Jahreszeit entsprechend weiterhin gut gefüllt. Hier sind auf längere Sicht keine Einschränkungen in der Wasserlieferung an die Fernwasserversorger zu erwarten.
Folgende Talsperren betreiben aktuell Niedrigwasseraufhöhung für ihre Gewässer:
• Sylvensteinspeicher
• Rottachsee
• Brombachsee
• Liebensteinspeicher
• Eixendorfer See
• Förmitztalsperre
• Ellertshäuser See
• TWT Mauthaus
Grundwasserstände:
Bei anhaltendem Trockenwetter und weiterhin nur geringen Niederschlägen ist nicht mit einer Entspannung der Niedrigwassersituation zu rechnen. In der vergangenen Woche stieg die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwasser- und Quellmessstellen im oberen Grundwasserstockwerk weiter stark an. Vereinzelte Niederschlagsereignisse haben bzw. hatten kaum Auswirkungen auf die Entwicklung der Grundwasserstände. Aktuell zeigen rd. 71% der Messstellen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände bzw. Quellschüttungen. Zum Vergleich: im Trockenjahr 2015 wiesen zum 09. August 62 % der Grundwassermessstellen niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände auf. Auch die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen der tieferen Grundwasserstockwerke stieg in der vergangenen Woche an. Aktuell weisen rd. 81% (09. August 2015: 66 %) aller tiefen Grundwassermessstellen niedrige oder sehr niedrige Werte auf.
Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Die gewässerökologische Situation in unseren Fließgewässern ist durch die anhaltende Hitzeperiode inzwischen allgemein angespannt. Viele Fließgewässer weisen sehr niedrige Abflüsse auf. Vielfach sind kleinere Gewässer, Quelle, aber auch Gräben trockengefallen. An den beiden großen Flüssen Donau und Main, aber auch in vielen weiteren Flüssen in Bayern, werden zum Teil sehr hohe Wassertemperaturen gemessen. Im Rahmen des Alarmplanes Main wird für den Meldebereich 1, von der Landesgrenze nach Hessen bei Kahl bis unterhalb der Staustufe Erlabrunn, die Meldestufe „Alarm“ aufrechterhalten. Für den Meldebereich 2, Erlabrunn stromaufwärts, gilt weiterhin die Meldestufe „Vorwarnung“ (http://www.regierung.unterfranken.bayern.de/presse/2018/03937/). In ganz Bayern sind die Wasserwirtschaftsämter in erhöhter Bereitschaft und führen zusätzliche Messungen und Kontrollen an den Gewässern durch. Vereinzelt werden seltene Muschelbestände durch Zuleitung von Wasser vor der Austrocknung geschützt und auch Fische in andere Gewässerabschnitte umgesetzt. An einzelnen Gewässern sind aber auch sehr begrenzte Fischsterben beobachtet worden (Oberpfalz).
Bayernweit werden an den gewässerkundlichen Stationen hohe Wassertemperaturen beobachtet. An einigen Stationen bewegen sich die Wassertemperaturen im Bereich der Höchstwerte, z.T. werden diese auch erreicht oder überschritten wie z. B. am Inn an der Station Passau-Ingling und an der Donau an der Station Jochenstein. Da es weiterhin sommerlich warm bleiben soll, werden die Wassertemperaturen voraussichtlich weiterhin auf hohem Niveau verbleiben. Dies fördert in den stehenden Gewässern eine massenhafte Entwicklung von Algen und Wasserpflanzen, die zu Beeinträchtigungen von Nutzungen führen können (z.B. einige Seen des mittelfränkischen Seenlandes). Verstärkt ist mit solchen Situationen in nährstoffreichen Kleinseen und Baggerseen zu rechnen. Blaualgenblüten, die zu Nutzungsbeeinträchtigungen führen werden verbreitet beobachtet.
Ausblick:
Die sommerlich warme Witterung in Bayern wird vorübergehend durch eine von Westen her kommende markante Kaltfront beendet. Gewittrige Schauer mit lokalem, unwetterartigem Starkregen sind die Folge. Die zweitägigen Niederschlagsmengen reichen aber nicht aus, um die Niedrigwasserlage grundlegend zu verändern.
Witterung:
Das bisherige Sommerhalbjahr bleibt, trotz lokaler gewittriger Starkniederschläge, bayernweit zu trocken. So summiert sich die Niederschlagsumme vom 01.05.- 09.08.2018 in Nordbayern auf 175 mm (67% vom Mittel 1981-2010) und 294 mm in Südbayern (71% vom Mittel). Im langjährigen Vergleich sind nun 6 Monate in Folge zu trocken und 4 Monate aufeinanderfolgend deutlich zu warm ausgefallen (Julitemperatur: + 2,8 Grad, Juliniederschlag: 55% vom Mittel). Der Dürreindex der letzten 90 Tage klassifiziert insbesondere Teile Oberfrankens der Oberpfalz und Oberbayern als extrem trocken. Die Trockenwettersituation wird von einer deutlich zu warmen Witterung begleitet. Insgesamt sind im Sommerhalbjahr 2018 bisher mehr als doppelt so viele Sommertage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 25 °C) aufgetreten als im langjährigen Mittel. Damit ist das Niveau des Trockenjahres 2003 bereits erreicht, teilweise sogar überschritten worden (Würzburg 2003: 55 Tage, 2018: 75 Tage). Die Anzahl der heißen Tage (Tage mit Höchsttemperatur größer gleich 30 °C) erreicht vielerorts die Werte aus 2003.
Fließgewässer:
Die Niedrigwassersituation an den Fließgewässern hat sich im Vergleich zur Vorwoche weiter verschärft. Nahezu bayernweit sind an den gewässerkundlichen Pegeln niedrige Abflüsse zu verzeichnen. An über 60% der Messstellen werden derzeit Abflüsse auf und unter dem Niveau des langjährigen mittleren Niedrigwasserabflusses (MNQ) registriert und damit als sehr niedrig eingestuft. An einzelnen Pegeln bewegen sich die Abflüsse im Bereich des niedrigsten bisher gemessenen Tageswertes (NQ).
Etwas günstiger ist die Abflusssituation an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden. Eine solche Abflusserhöhung erfolgt z. B. an der Rednitz/Regnitz durch Abgaben aus dem Brombach- sowie Rothsee oder an der Isar durch Abgaben aus dem Sylvensteinspeicher. Die Gewitterniederschläge führen nur lokal und kurzfristig zu Abflussanstiegen. Bei weiterem Ausbleiben nachhaltiger Niederschläge sowie weiterhin hohen Temperaturen werden die Abflüsse auf niedrigem Niveau verharren und/oder weiter abnehmen.
Seen und Speicher:
An den Seen im Süden Bayerns sind die Wasserstände mittlerweile vielfach auf niedrigem, im Südosten auf sehr niedrigem Niveau. Auch hier werden die Wasserstände auf niedrigem Niveau bleiben und z.T. weiter zurückgehen.
Die staatlichen Talsperren leisten seit Beginn dieser ausgeprägten Trockenphase einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Abflüsse in den Gewässern. Da die Betriebsräume für Niedrigwasseraufhöhung mit Füllgraden von 56 % bis 97 % immer noch überwiegend gut gefüllt sind, können die staatlichen Talsperren ihren bisherigen Betrieb auch in den kommenden Tagen beibehalten.
Der Schwellenwert von 140 m³/s am Pegel Kehlheimwinzer, ab dem die Überleitung von Donauwasser in das Maingebiet möglich wäre, wird seit Tagen knapp unterschritten. Daher wird das Aufhöhungswasser für die Regnitz weiterhin aus dem Großen Brombachsee entnommen.
Die Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind der Jahreszeit entsprechend weiterhin gut gefüllt. Hier sind auf längere Sicht keine Einschränkungen in der Wasserlieferung an die Fernwasserversorger zu erwarten.
Folgende Talsperren betreiben aktuell Niedrigwasseraufhöhung für ihre Gewässer:
• Sylvensteinspeicher
• Rottachsee
• Brombachsee
• Liebensteinspeicher
• Eixendorfer See
• Förmitztalsperre
• Ellertshäuser See
• TWT Mauthaus
Grundwasserstände:
Bei anhaltendem Trockenwetter und weiterhin nur geringen Niederschlägen ist nicht mit einer Entspannung der Niedrigwassersituation zu rechnen. In der vergangenen Woche stieg die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwasser- und Quellmessstellen im oberen Grundwasserstockwerk weiter stark an. Vereinzelte Niederschlagsereignisse haben bzw. hatten kaum Auswirkungen auf die Entwicklung der Grundwasserstände. Aktuell zeigen rd. 71% der Messstellen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände bzw. Quellschüttungen. Zum Vergleich: im Trockenjahr 2015 wiesen zum 09. August 62 % der Grundwassermessstellen niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände auf. Auch die Anzahl der als niedrig und sehr niedrig klassifizierten Grundwassermessstellen der tieferen Grundwasserstockwerke stieg in der vergangenen Woche an. Aktuell weisen rd. 81% (09. August 2015: 66 %) aller tiefen Grundwassermessstellen niedrige oder sehr niedrige Werte auf.
Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Die gewässerökologische Situation in unseren Fließgewässern ist durch die anhaltende Hitzeperiode inzwischen allgemein angespannt. Viele Fließgewässer weisen sehr niedrige Abflüsse auf. Vielfach sind kleinere Gewässer, Quelle, aber auch Gräben trockengefallen. An den beiden großen Flüssen Donau und Main, aber auch in vielen weiteren Flüssen in Bayern, werden zum Teil sehr hohe Wassertemperaturen gemessen. Im Rahmen des Alarmplanes Main wird für den Meldebereich 1, von der Landesgrenze nach Hessen bei Kahl bis unterhalb der Staustufe Erlabrunn, die Meldestufe „Alarm“ aufrechterhalten. Für den Meldebereich 2, Erlabrunn stromaufwärts, gilt weiterhin die Meldestufe „Vorwarnung“ (http://www.regierung.unterfranken.bayern.de/presse/2018/03937/). In ganz Bayern sind die Wasserwirtschaftsämter in erhöhter Bereitschaft und führen zusätzliche Messungen und Kontrollen an den Gewässern durch. Vereinzelt werden seltene Muschelbestände durch Zuleitung von Wasser vor der Austrocknung geschützt und auch Fische in andere Gewässerabschnitte umgesetzt. An einzelnen Gewässern sind aber auch sehr begrenzte Fischsterben beobachtet worden (Oberpfalz).
Bayernweit werden an den gewässerkundlichen Stationen hohe Wassertemperaturen beobachtet. An einigen Stationen bewegen sich die Wassertemperaturen im Bereich der Höchstwerte, z.T. werden diese auch erreicht oder überschritten wie z. B. am Inn an der Station Passau-Ingling und an der Donau an der Station Jochenstein. Da es weiterhin sommerlich warm bleiben soll, werden die Wassertemperaturen voraussichtlich weiterhin auf hohem Niveau verbleiben. Dies fördert in den stehenden Gewässern eine massenhafte Entwicklung von Algen und Wasserpflanzen, die zu Beeinträchtigungen von Nutzungen führen können (z.B. einige Seen des mittelfränkischen Seenlandes). Verstärkt ist mit solchen Situationen in nährstoffreichen Kleinseen und Baggerseen zu rechnen. Blaualgenblüten, die zu Nutzungsbeeinträchtigungen führen werden verbreitet beobachtet.
Ausblick:
Die sommerlich warme Witterung in Bayern wird vorübergehend durch eine von Westen her kommende markante Kaltfront beendet. Gewittrige Schauer mit lokalem, unwetterartigem Starkregen sind die Folge. Die zweitägigen Niederschlagsmengen reichen aber nicht aus, um die Niedrigwasserlage grundlegend zu verändern.