Niedrigwasser-Informationsdienst Bayern

Niedrigwasser-Lagebericht Bayern

Ausgegeben am 02.05.17, 14:15 Uhr

33 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen sogar 77 Prozent der Messstellen diese Niedrigwassersituation.

Witterung:
Im hydrologischen Winterhalbjahr (01.11.2016 bis 30.04.2017) summiert sich der Niederschlag auf 251 mm in Nordbayern (65 % vom Mittel 1981-2010) und 386 mm in Südbayern (86 % vom Mittel). Seit Juli 2016 blieben in Nordbayern alle Folgemonate zu trocken (Dezember: markant zu trocken) und in den letzten Jahren war dort nur das Winterhalbjahr 2013/2014 noch trockener (215 mm). In Südbayern brachte der deutlich zu nasse April eine Trendumkehr und Spätfröste sowie ein Wintereinbruch prägten die Witterung.

Fließgewässer:
Derzeit werden nur nördlich der Donau, hier vor allem im nördlichen Franken niedrige Abflüsse beobachtet.

Seen und Speicher:
An den Seen in Südbayern sind die Wasserstände Ende April z.T. deutlich angestiegen. Alle staatlichen Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken haben seit Mai ihren Betrieb auf das Sommerstauziel umgestellt. Der Betriebsraum für die Niedrigwasseraufhöhung ist in der Regel mit über 90% gefüllt. Der Große Brombachsee hat mit 52% Füllung des Betriebsraumen noch nicht das vorgesehene Stauziel von 410,50 mNN erreicht. Hier soll noch das zu erwartende Frühjahrshochwasser zur Speicherfüllung genutzt werden. Insgesamt ist die Niedrigwasserlage an den staatlichen Speichern entspannt, sie können jederzeit zur Niedrigwasseraufhöhung herangezogen werden.

Grundwasserstände:
Aktuell weisen in Bayern 33 % der im oberen Grundwasserstockwerk gelegenen Grundwassermessstellen und Quellen des Niedrigwasserinformationsdienstes niedrige und sehr niedrige Werte auf. In den tieferen Stockwerken sind an ca. 77% der Messstellen niedrige bzw. sehr niedrige Grundwasserstände zu beobachten. Die Ende April gefallenen Niederschläge trugen zuletzt insbesondere in Südbayern spürbar zur Grundwasserneubildung bei. Zum Ende des Winterhalbjahres werden daher niedrige Grundwasserstände und Quellschüttungen oberflächennah vor allem im nördlichen Bayern (Franken) beobachtet. In den tieferen Grundwasserstockwerken zeigt sich erwartungsgemäß noch keine spürbare Entspannung der Niedrigwassersituation. Vielmehr lassen sich an der aktuellen Situation auch noch die Auswirkungen vorangegangener Trockenwinter (z.B. 2013/14, 2014/15) nachvollziehen.

Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
An den bayerischen Flüssen und Seen werden derzeit keine besonderen ökologischen Beeinträchtigungen registriert. Auf Grund der anhaltend niedrigen Grundwasserstände werden vereinzelt erste trockenfallende Bäche beobachtet. Für die betroffenen Fließgewässer stellt dies naturgemäß lokal eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensbedingungen dar.

Ausblick:
Zunächst wird weiterhin kühles Wetter mit schauerartigen Regenfällen vorhergesagt. Dadurch wird sich das erhebliche Defizit in der Grundwasserneubildung aber nicht ausgleichen. Der weitere Verlauf des Sommerhalbjahres wird entscheiden, ob sich die Lage verschärfen wird.

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