Niedrigwasser-Informationsdienst Bayern

Niedrigwasser-Lagebericht Bayern

Ausgegeben am 14.02.17, 14:00 Uhr

63 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen sogar 84 Prozent der Messstellen diese Niedrigwassersituation.

Witterung:
Im bisherigen hydrologischen Winterhalbjahr (01.11.2016 bis 13.02.2017) summiert sich der Niederschlag auf 118 mm in Nordbayern (49 % vom Mittel 1981-2010) und 152 mm in Südbayern (59 % vom Mittel). Nur wenige Stationen verzeichneten im bisherigen Februar noch einzelne Eistage, in der Mehrzahl waren es Frosttage mit Tageshöchsttemperaturen bis zu 12 °C. Dadurch setzte sich die Schneedeckenabnahme insbesondere in den ostbayerischen Mittelgebirgslagen und im Alpenvorland weiter fort.

Fließgewässer:
Ende Januar /Anfang Februar führten Niederschläge sowie Schneeschmelze zu Wasserstands-anstiegen und zu einer Entspannung der Niedrigwassersituation. Aufgrund der seitdem trockenen Witterung und der in weiten Teilen nicht mehr vorhandenen Schneedecke gehen die Wasserstände und Abflüsse derzeit überwiegend wieder zurück. Aktuell werden verbreitet niedrige Abflüsse beobachtet. Der mittlere Niedrigwasserabfluss wird jedoch nur vereinzelt unterschritten.

Seen und Speicher:
Auch an den Seen in Südbayern sind die Wasserstände Ende Januar/Anfang Februar z.T. deutlich angestiegen. Derzeit werden nur am Pegel Stock/Chiemsee sehr niedrige Wasser-stände registriert. Durch den geringen Niederschlag im Februar 2017 sind die Pegel der staatlichen Wasserspeicher seit Januar leicht gefallen oder konstant geblieben. Die Betriebsräume zur Niedrigwasserbewirtschaftung unterschreiten jedoch an keinem Speicher die 50% Marke. Der Eixendorfer See befindet sich nach den Sanierungsmaßnahmen wieder in der Aufstauphase. Aufgrund der noch zum Teil vorhandenen Schneereste in den Einzugsgebieten werden die Speicher derzeit nicht auf das Stauziel hin gesteuert, damit das Schmelzwasser aufgenommen werden kann.

Grundwasserstände:
Aktuell weisen in Bayern ca. 63% der im oberen Grundwasserstockwerk gelegenen Grundwassermessstellen und Quellen des Niedrigwasserinformationsdienstes niedrige und sehr niedrige Werte auf. Die fehlende Grundwasserneubildung der letzten Monate zeigt sich deutlich in den tieferen Stockwerken. Hier ist die Niedrigwassersituation mit 84% an niedrigen und sehr niedrigen Messstellen vergleichbar mit der Situation im Herbst 2015 (Höchstwert der damaligen Niedrigwasserperiode: 85%). Anfang Februar 2017 stiegen aufgrund von Schneeschmelze und einigen Niederschlägen die Grundwasserstände und Quellschüttungen in den oberen Grundwasserleitern leicht an. Da seither wieder trockenes und kaltes Wetter vorherrscht, sinken die Grundwasserstände und Quellschüttungen inzwischen wieder ab. In Nordbayern sind fast flächendeckend Niedrigwasserstände zu verzeichnen. In den nächsten Tagen ist mit weiterhin sinkenden Grundwasserständen zu rechnen.

Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
An den bayerischen Flüssen und Seen werden derzeit keine besonderen ökologischen Beeinträchtigungen registriert.

Ausblick:
Die derzeitige blockierende mitteleuropäische Hochdruckzone wird sich bis Anfang nächster Woche ins südliche Europa verlagern und damit eine zyklonal geprägte Westwetterlage ermöglichen. Zuvor, bei Frontdurchgängen am Freitag und Sonntag, sind bereits erste Niederschläge möglich, die aber mit ihren vorhergesagten Tagesniederschlägen von 1 bis 10 mm die Niedrigwassersituation nicht grundlegend verändern werden.

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