Niedrigwasser-Informationsdienst Bayern

Niedrigwasser-Lagebericht Bayern

Ausgegeben am 12.01.16, 13:00 Uhr

45 Prozent der bayerischen Grundwassermessstellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf.


Witterung:
Das Kalenderjahr 2015 blieb bayernweit zu trocken, in Nordbayern war es sogar deutlich zu trocken. So beträgt der Jahresniederschlag 611 mm in Nordbayern (73 % vom Mittel 1981-2010) und 909 mm in Südbayern (81 % vom Mittel 1981-2010). Im bisherigen hydrologischen Winterhalbjahr (01.11.2015-11.01.2016) summiert sich der Niederschlag auf 156 mm in Südbayern (84 % vom Mittel 1981-2010) und 183 mm in Nordbayern (108 % vom Mittel). Nach dem deutlich zu trockenen Dezember, startete das Jahr 2016 mit einem nassen Witterungsabschnitt und es blieb bisher relativ mild. Lediglich in den östlichen Landesteilen und Hochlagen wurden zwei Eistage verzeichnet (Tage mit Lufttemperaturmaximum unter 0 °C).


Fließgewässer:
An den gewässerkundlichen Pegeln werden derzeit nur vereinzelt im Südosten Bayerns niedrige Abflüsse registriert.


Speicher und Seen:

Seit November 2015 melden die Talsperren wieder steigende Seepegel. Ausnahmen bilden der Sylvensteinspeicher und der Große Brombachsee. Am Sylvensteinspeicher ist das Grundablassschütz in Revision. Altmühlwasser kann aufgrund der niederen Pegelstände in der Altmühl, unterhalb von Gunzenhausen, nicht in den Brombachsee übergeleitet werden. Der Große Brombachsee ist im Niedrigwasserbereich und gibt momentan 0,59 m³/s an das Maingebiet ab. Der Rothsee beteiligt sich mit 0,49 m³/s an der Überleitung. Die Entnahme von Wasser aus der Donau ist möglich, da der Pegel bei Donauwinzer derzeit bei 489 m³/s liegt. Die Betriebsräume an den Trinkwassertalsperren sind ebenfalls gestiegen. Die Versorgung der Wasseraufbereitungsanlagen ist langfristig sichergestellt.

An den Seen im Südosten Bayerns sind z. T. noch sehr niedrige Wasserstände zu verzeichnen.


Grundwasserstände:
Die Grundwasserstände lagen zu Jahresbeginn auf einem für die Jahreszeit außergewöhnlich niedrigen Niveau. So wiesen am 01.01.2016 ca. 67 % der im oberen Grundwasserstockwerk gelegenen Grundwassermessstellen und Quellen des Niedrigwasserinformationsdienstes niedrige und sehr niedrige Werte auf. In den tieferen Stockwerken waren es sogar 77 % der Messstellen. Zwischenzeitlich erfolgte ein deutlicher Anstieg der Grundwasserstände und Quellschüttungen. Aktuell (12.01.2016) sind im oberen Stockwerk „nur“ noch an knapp 45 % der Messstellen niedrige und sehr niedrige Messwerte zu verzeichnen. In den tieferen Stockwerken sank die Anzahl niedriger und sehr niedriger Messstellen ebenfalls stark auf momentan etwa 61 %. Trotz der merklichen Entspannung der Niedrigwasserlage in den letzten Tagen ist die Anzahl der Messstellen mit niedrigen bzw. sehr niedrigen Werten für die Jahreszeit immer noch ungewöhnlich hoch.


Wasserqualität Fließgewässer:

An den bayerischen Flüssen werden derzeit keine gewässerökologischen Beeinträchtigungen registriert.


Wasserqualität Seen:

An den bayerischen Seen werden derzeit keine gewässerökologischen Beeinträchtigungen registriert.


Ausblick:
Durch die Regenfälle seit Jahresbeginn hat sich die Niedrigwassersituation entspannt. Laut Aussagen des Deutschen Wetterdienstes gelangt Bayern zunehmend in eine nördliche Strömung mit zeitweiligen Schneefällen und Dauerfrost. Derzeit sind keine wasserwirtschaftlichen Beeinträchtigungen zu erkennen. Ein nächster Bericht erfolgt erst wieder, wenn sich die Lage grundlegend ändert.

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