Niedrigwasser-Informationsdienst Bayern

Niedrigwasser-Lagebericht Bayern

Ausgegeben am 22.11.11, 15:15 Uhr

Aufgrund der seit Mitte Oktober andauernden Trockenheit zeigen sich Niedrigwassertendenzen; es werden derzeit aber keine kritischen Zustände erreicht.

Witterung:
Seit rund 5 Wochen herrscht trockenes, teils neblig trübes Hochdruckwetter. Dadurch verzeichnen viele Stationen bereits eine 26 bis 40-tägige Trockenperiode (vergleichbar mit November 1983 in Südbayern). Die Niederschlagssumme der letzten 90 Tage beträgt bei den Messstellen nördlich der Donau 44 bis 75 % und südlich der Donau 55 bis 77 % vom langjährigen Mittel (1961 bis 1990).

Fliessgewässer:
Die meisten Pegel haben derzeit niedrige Abflüsse. Besonders betroffen ist davon die Donau. Dort wurde an nahezu allen Messstellen der mittlere Niedrigwasserabfluss (MNQ) unterschritten. Im Norden Bayerns ist die Situation insgesamt etwas entspannter. Allerdings verringern sich auch hier zusehends die Abflüsse. Kritische Abflüsse wurden bislang an keinem Pegel erreicht.

Seen und Speicher:
An den staatlichen Wasserspeichern sind die Betriebsräume für Niedrigwasserreserve noch gut gefüllt. Rottachsee und Förmitztalsperre verfügen über genügend Volumen, um im anstehenden Winter eine Niedrigwasseraufhöhung leisten zu können. Die Speicher des Überleitungssystems Donau-Main befinden sich im üblichen Bewirtschaftungsrahmen. Der Seepegel des Sylvensteinspeichers ist mit 751,92 mNN auf dem Winterstauziel. Auch hier sind genügend Reserven zur Niedrigwasseraufhöhung vorhanden. Für die Trinkwassertalsperren Mauthaus und Frauenau kann die gleiche positive Bilanz gezogen werden.

Die Wasserstände an den bayerischen Seen sind überwiegend sehr niedrig. Lediglich der Starnberger See und der Simssee haben noch mittlere Wasserstände. Historische Tiefstwerte sind derzeit noch nicht erreicht.

Grundwasserstände:
Es ist ein deutliches Absinken der Grundwasserstände zu beobachten. Bayernweit weisen rund 45 % der oberflächennahen Grundwasserleiter im NID niedrige, zum Teil auch sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den tiefen Grundwasserleitern wird eine vergleichbare Situation bisher an ca. 30 % der Messstellen beobachtet. Auch bei einem Großteil der überwachten Quellen sind derzeit niedrige bzw. sehr niedrige Schüttungsmengen zu verzeichnen.

Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Beeinträchtigungen der Gewässerqualität liegen aufgrund der niedrigen Wassertemperaturen derzeit nicht vor.

Ausblick
Gemäß den Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes hält die trockene Hochdruckwetterlage noch bis Freitag dieser Woche an.

Symbolzurück